Der Entscheid des Bundesrates, den Mindestzinssatz in der beruflichen Vorsorge bei zwei Prozent zu belassen, kommt bei Wirtschaft und Gewerkschaften nicht gut an. Letztere forderten eine höhere Verzinsung, die Arbeitgeber hätten sich einen tieferen Mindestsatz gewünscht, schreibt die NZZ.

Der Schweizerische Arbeitgeberverband äusserte sich zurückhaltend zum Entscheid. Der Verband habe für 1,75 Prozent plädiert, sagte Direktor Thomas Daum. Der Bundesrat habe sich offenbar für Stabilität entschieden. Die Vorsorgeeinrichtungen müssten nun mit diesen zwei Prozent klar kommen und hätten entsprechend weniger Puffer, falls sich die Situation an den Kapitalmärkten wieder verschlechtere.

Der Schweizerische Gewerkschaftsbund hingegen hatte die Anhebung des Satzes auf 2,5 Prozent gefordert, dies gestützt auf die gesetzlichen Bestimmungen, wie die geschäftsführende Sekretärin Colette Nova sagte. Die Lage auf den Finanzmärkten sei deutlich besser als vor einem Jahr, und auch die Renditen der Pensionskassen seien gut. Gemessen daran wäre auch die Erhöhung auf 2,5 Prozent noch bescheiden gewesen, sagte Nova. Auf lange Sicht sei es problematisch, dass der Zinssatz schnell sinke, wenn es Probleme gebe, während er umgekehrt bei einer Erholung nur langsam wieder angehoben werde.

NZZ