SP-Schweiz

«In einem nicht nachvollziehbaren Entscheid hat der Bundesrat den Mindestzins auf dem BVG-Sparkapital der zweiten Säule weiter gesenkt. «2 Prozent sind nicht marktkonform – schon Bundesobligationen mit 10 Jahren Laufzeit bringen 2.9 %!» kritisiert der Basler SP-Nationalrat Ruedi Rechsteiner den Entscheid. «Es ist stossend, wie der Bundesrat einmal mehr den Privatversicherungen zu Hilfe eilt, ohne bei einer Erholung der Börse die Verteilung der Überschüsse zu regeln.»

Mitteilung SP 

Schweiz. Versicherungsverband

«Der SVV begrüsst die Senkung als einen Schritt in die richtige Richtung, beurteilt sie aber als noch nicht genügend. Angesichts der volatilen Verhältnisse an den Kapitalmärkten wäre eine weitergehende Anpassung angebracht gewesen. Ein zu hoher Mindestzinssatz setzt die Vorsorgeeinrichtungen grösseren Risiken aus.

Der SVV setzt sich weiterhin für eine transparente Formel zur Festlegung eines variablen und marktkonformen Mindestzinssatzes ein – zum Beispiel 70% des rollenden Durchschnittes von siebenjährigen Bundesobligationen. Basierend auf der vorgeschlagenen Formel resultiert für das Jahr 2009 ein BVG-Mindestzinssatz von 1,75%.»

Mitteilung SVV 

Arbeitgeber, bürgerliche Parteien

In einer SDA-Mitteilung wird Thomas Daum, Direktor des Arbeitgeberverbands zitiert: «Nun werden die Pensionskassen in einer schwierigen Situation zusätzlich belastet», sagte Thomas Daum, Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband, auf Anfrage. Dabei wäre es im Interesse der Versicherten, dass die Pensionskassen nicht in Schwierigkeiten geraten.

SVP, FDP und CVP beurteilten den Entscheid des Bundesrates als vernünftig. Die Senkung sei ein akzeptabler Kompromiss, sagte CVP-Sprecherin Marianne Binder auf Anfrage. «Doch wenn sich die Finanzmärkte erholen, muss der Mindestzinssatz wieder nach oben angepasst werden.»

Meldung swissinfo