Zur Sicherung unseres Wohlstands ist ein höheres Rentenalter notwendig, schreibt Patrick Chuard-Keller, Chefökonom des Arbeitgeberverbands in einem Beitrag auf der Website des Verbands. Dazu untersucht er die Alters- und Erwerbsjahre und vergleicht die Zahlen mit anderen europäischen Ländern. Seine Schlussfolgerung: Die Schweizer arbeiten nicht viel mehr als Bewohner anderer Länder, allerdings bei einem deutlich höheren Lebensstandard.

Dank der hohen Lebenserwartung sind Männer in der Schweiz lange in Pension. Im Schnitt rund 21 Jahre. In Deutschland sind es rund 19 Jahre, in Frankreich – dank tieferem Rentenalter – rund 23 Jahre.

Rechnet man nun aus, wie viele Jahre wir für ein Jahr in Rente arbeiten müssen, sieht die Bilanz so aus: In der Schweiz sind es rund 2,2 Arbeitsjahre pro Rentenjahr. Damit spielen wir in etwa in der gleichen Liga wie Deutschland und sind leicht vor Dänemark, Schweden oder den Niederlanden – noch vor den in diesen Ländern bereits beschlossenen Reformen.

In einer anderen Liga spielen nur Frankreich und Italien, wo wesentlich weniger Arbeitsjahre auf ein Rentenjahr kommen. Kein Zufall: Frankreich verfügt über ein Renten- und Sozialversicherungssystem am Anschlag – rein umlagefinanziert, bei alternder Bevölkerung und einem zu tiefen Rentenalter, was die Staatsverschuldung zusätzlich antreibt. Italien steht kaum besser da. Beide Länder sind warnende Beispiele dafür, was passiert, wenn Reformen zu spät oder zu zögerlich kommen. (…)

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