imageAON hat die neue Ausgabe ihrer jährlichen Studie zu den Annahmen für die Rechnungslegung publiziert. Im Ausblick auf das Jahr 2022 heisst es auf der Website mit Blick auf die Verzinsungsannahmen und die aktuelle wirtschaftliche und weltpolitische Entwicklung:

Eine Anpassung der Verzinsungsannahme nach oben wird sich unweigerlich in einer Erhöhung der dynamisch bewerteten Verpflichtungen ausdrücken. Das ist einerseits zwar gerechtfertigt und notwendig – die CFOs werden die Annahme wohl oder übel aber überprüfen müssen. In diesem Kontext sollten auch andere Annahmen überprüft werden.

Wie bereits angedeutet, könnte durch die Rückkehr der Inflation eine Überprüfung der Annahme bezüglich der Lohnentwicklung erforderlich sein. Es ist wahrscheinlich, dass der Anstieg der Inflation mit einem Anstieg der Diskontierungssätze einhergeht, wodurch die dynamisch bewerteten Verpflichtungen sinken würden.

Zwischen dem 1. Januar und dem 31. März stiegen die Sätze um etwa 100 Basispunkte (und erreichten damit den höchsten Stand seit 2014), was zu einer Abnahme der dynamisch bewerteten Verpflichtungen um 12 bis 18 Prozent je nach Duration führte. Im Verlauf dieser drei Monate wurde oft beobachtet, dass die Anlagen der Pensionskassen Ende März ebenfalls eine negative Performance von 4 bis 6 Prozent aufwiesen. Daher kann angenommen werden, dass sich die finanzielle Lage seit Jahresbeginn aus Sicht der Rechnungslegungsnormen nach drei Monaten verbessert hat. (…)

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich die finanzielle Lage und die technischen Parameter der Pensionskassen in den letzten Jahren bedeutend verbessert haben, genauso wie die langfristigen Aussichten für die nominalen Anlagerenditen. Dieser neue Kontext bedeutet, dass einige der in der Vergangenheit getroffenen Annahmen (insbesondere die Verzinsung der Altersguthaben) überprüft werden müssen. In einem Umfeld, in dem die Anforderungen an die Revisionsfirmen immer höher werden, muss sichergestellt werden, dass die getroffenen Annahmen immer noch die beste Einschätzung der Zukunft darstellen.

  Aon-Studie