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pw. An IZS-Dialog vom 29.11.22 diskutierten online Eliane Albisser (Geschäftsführerin PK-Netz), Sarah Bünter (Mitglied des Parteipräsidiums der Mitte Schweiz) und Brigitte Pfiffner (ehemalige Bundesrichterin). Die Moderation besorgte Joseph Bachmann, Präsident der IZS. Die Frage lautete: Ungleichheit der Geschlechter bei der Altersvorsorge sind offensichtlich? Was sind die Folgen? Welche Anpassungen müssen dringend vorgenommen werden?

Die drei Teilnehmerinnen repräsentierten das politische Spektrum von links bis mitte, wobei Extrempositionen nicht zur Sprache kamen, was Gehalt und Tonlage der Diskussion positiv beeinflussten. Bünter und Pfiffner wehrten sich dagegen, die Frauen in der Altersvorsorge als Opfer dargestellt zu sehen – Pfiffner betonte, das gehe ihr zunehmend auf die Nerven – wollen aber Verbesserungen im BVG, die allen Versicherten mit tiefen Einkommen zugute kommen.

Die Unterschiede kamen auch in den Antworten zur laufenden BVG-Reform zum Ausdruck. Pfiffner und Bünter wehrten sich dagegen, dass das BVG schlecht gemacht wird und sehen die Reform als gesellschaftliches Projekt. Die Betonung der Probleme von Frauen verenge sie ungerechtfertigt.

Albisser betonte ihren Standpunkt als Feministin und Gewerkschafterin und sieht die Frauen noch immer in der Opferrolle. Insbesondere die Care-Arbeit, mehrheitlich von Frauen erbracht, werde nicht honoriert. Das Modell des Ständerats für die Festlegung des Koordinationsabzugs auf 15% des AHV-Lohns lehnt sie strikt ab. Diese Haltung werde von den Gewerkschaften generell geteilt. Die Lösung sei zu teuer und bringe wenig.