DeutschlandDPN. Dr. Frank Grund, Exekutivdirektor der Versicherungs- und Pensionsfondsaufsicht der BaFin, teilt auf der Jahreskonferenz der Versicherungsaufsicht 2021 mit, dass rund 30 Pensionskassen im abgelaufenen Jahr finanzielle Unterstützung von ihren Trägerunternehmen oder Aktionären erhalten haben. (…)

Aktuell stehen laut BaFin rund 20 Lebensversicherer und etwa 40 Pensionskassen unter intensivierter Aufsicht. Entscheidungsgrundlagen der BaFin für die intensivierte Aufsicht sind die eigene Prognoserechnung, ebenso die Risikotragfähigkeit, der Trägerhintergrund und die Anlagepolitik der Unternehmen. In der anschließenden Diskussion fügt Frank Grund hinzu, dass Pensionskassen die intensivierte Aufsicht nur „mit viel Geld und nachhaltiger Finanzierung“ verlassen könnten. Für eine Entwarnung der Lage sei es noch zu früh.

Dem stimmt Joachim Kobischke zu, Abteilungsleiter EbAV und Krankenversicherung in der BaFin. In seinem Vortrag beziffert er das Anlagevolumen der EbAV unter Aufsicht, also der Pensionskassen und Pensionsfonds, zum Jahresende 2020 auf 230 Milliarden Euro. Das entspricht ungefähr einem Fünftel der Kapitalanlagen der Lebensversicherer in Deutschland. Insgesamt fahren Pensionskassen aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie eine risikoärmere Anlagepolitik.(…)

Bei der Präsentation der Ergebnisse der BaFin-Prognoserechnung für Pensionskassen vom Herbst 2020 berichtet Kobischke, dass über 90 Prozent der Leistungsansprüche in Pensionskassen vor Verlust geschützt sind. Von den rund 135 Pensionskassen sind inzwischen rund 60 Einrichtungen für Neuzugänge geschlossen – ein Prozess, der seit Jahren läuft. Die Schließungen der 60 Pensionskassen für das Neugeschäft gehe überwiegend auf Entscheidungen der Arbeitgeber zurück.

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