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Thomas Hengartner befasst sich in der Finanz und Wirtschaft mit den Auswirkungen der Aktienbaisse auf die Vorsorgesysteme und geht konkret auf die Situation bei der Profond mit ihrem bekannt hohen Aktienanteil sowie der Swiss Life Sammelstiftung mit ihren minimalen Aktieninvestments ein. Beide Seiten geben sich zuversichtlich. Hengartner schreibt:

Die Sammelpensionskassen von Swiss Life für die Mitarbeitenden von mehr als 44 000 Firmen sind die schweizweit grössten Vorsorgeträger. Investmentchef Stefan Mächler berichtet «Finanz und Wirtschaft», das Aktienportfolio sei vor der Baisse schon mit Derivaten teilweise abgesichert worden: «Die Solvenz von Swiss Life steht auch nach den Verwerfungen am Finanzmarkt bei rund 175%.» Die Mindestvorgabe der Finanzmarktaufsicht Finma liegt auf 100%.

Die Sammelstiftung Profond betreut die berufliche Vorsorge für die Angestellten von 1800 Firmen. Sie profiliert sich seit Jahren durch eine dynamische Anlage der Vorsorgevermögen, bei der hohe Anteile für Aktien (50%) und Immobilien (30%) festgelegt sind. An dieser Realwertstrategie werde trotz temporärer Bewertungseinbussen festgehalten, lässt Geschäftsführer Laurent Schlaefli ausrichten: «Wir planen keine Umschichtungen und führen unser stufenweises Rebalancing fort».

Damit werden Vermögenselemente, die wie das Aktienportfolio wegen der Wertkorrektur unter das strategisch festgelegte Gewicht im Gesamtvermögen gefallen sind, aus liquiden Mitteln wieder aufgestockt.

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Auch Swiss Life führt gemäss Mächler die strategische Anlageaufteilung fort: «Uns interessieren stabile wiederkehrende Investmenterträge und Renditezuschläge gegenüber dem, was Staatsanleihen abwerfen.» Im Fokus hat er Immobilieninvestments, langfristige Hypothekardarlehen wie auch ausgewählte Unternehmensanleihen. Im Anlagemix haben Anleihen und Darlehen einen Anteil von rund 70% (vgl. Tabelle unten).

Zur Investmentperformance des ersten Quartals macht Swiss Life keine Angaben. Das exponiertere Portfolio von Profond hat bis März 11% an Wert eingebüsst, nach Jahren überdurchschnittlicher Resultate. Der Deckungsgrad erodierte auf 96% (Verhältnis von Marktwert des Vermögens zu Verpflichtungen). Das ist jedoch eine Stichtagbetrachtung. Zu einer Sanierung, zu der die angeschlossenen Firmen und ihre Angestellten beitragen müssten, besteht gemäss Schlaefli im Moment keine Notwendigkeit.

  FuW