“Die Mieten belasten in der Coronakrise noch viele Gewerbler. Einige Pensionskassen und Versicherungen wollen nun entgegenkommen”, schreibt das St.Galler Tagblatt.

Einen Schritt weiter [als die Helvetia-Versicherung] gehen die Valiant-Bank und ihre Pensionskasse. Sie erlässt allen KMU, die in einer ihrer Liegenschaften eingemietet sind, die Mieten für die Monate Mai und Juni. «Ausgenommen davon sind nur drei Grossunternehmen», sagt Pressesprecher Marc Andrey. Einen Unterschied, ob das KMU direkt von den bundesrätlichen Massnahmen betroffen ist oder nicht, macht die Valiant nicht. «Zuerst wollten wir eine Selektion machen», sagt Andrey. «Aber das war nicht zielführend. So werden alle gleich behandelt.» (…)

Nicht nur Restaurants oder Coiffure, deren Betriebe schliessen mussten, sind von den Massnahmen betroffen. Auch Unternehmen, die geöffnet bleiben dürfen, haben oft starke Einbussen. Das sei auch eine Frage der Gerechtigkeit, sagt Stefan Schäfer, Geschäftsführer der St.Galler Pensionskasse. «Ein Coiffeur hat zum Beispiel gar keine Einnahmen mehr. Andere Geschäfte können noch etwas verdienen. Wir streben Gleichbehandlung an.»

Wie diese aussieht, weiss die SGPK noch nicht. «Wir warten noch ab, in welchem Ausmass der Bundesrat die Massnahmen lockert. Vielleicht entspannt sich auch die Lage der Mieter etwas», sagt Schäfer. Aber die SGPK sei durchaus bereit, Betrieben mit Mietreduktionen entgegenzukommen. «Wir haben auch ein Interesse daran, dass unsere Mieter langfristig erfolgreich sind», sagt Schäfer. Die Ausfälle, die der SGPK mit einer solchen Reduktion für Geschäftsmieter entstünden, seien zwar schwer zu beziffern. Die Renten wären davon nicht betroffen.

Noch prüft auch die Pensionskasse Asga einen solchen Schritt. «Wir haben Verständnis für die Lage der Gewerbemieter, welche jetzt keine oder nur reduzierte Einnahmen erzielen können», sagt Sprecherin Bianca Sieber. So habe die Kasse bereits mit Stundungen und Ratenzahlungsvereinbarungen für besonders betroffene KMU reagiert. «Wir prüfen jeden Antrag individuell und beobachten die Situation.» Denn es ginge auch darum, dass die Mieter die Krise möglichst unbeschadet überstehen können.

  St.Galler Tagblatt