Franz Grüter liess sich als Stiftungsrat einer Pensionskasse über Jahre hohe Provisionen auszahlen. Jetzt hat die Aufsicht ein Verfahren eröffnet. Der Politiker bestreitet die Vorwürfe, wie der Tages-Anzeiger schreibt.

In der Pensionskasse PK-Aetas geht es drunter und drüber. Auslöser ist eine Anzeige, die bei der bernischen BVG- und Stiftungsaufsicht eingegangen ist. Sie verlangt die Absetzung des gesamten Stiftungsrats. Zudem sollen zivil- und strafrechtliche Schritte geprüft werden. Gezeichnet wurde die Anzeige von zwei Geschäftsleitungsmitgliedern der PK-Aetas. Stiftungsratspräsident ist Franz Grüter, Luzerner SVP-Nationalrat und Verwaltungsratspräsident des IT-Unternehmens Green.

PK-Aetas wurde 2003 in Bern gegründet. Damals brachte Grüter die Pensionskasse von Green in die Sammelstiftung ein. Er nahm Sitz im Stiftungsrat und bezog ein Honorar von jährlich bis zu 15’000 Franken. Doch das war nicht alles, wie in der Anzeige nachzulesen ist: Grüter handelte mit der PK-Aetas eine sogenannte Brokerage-Vereinbarung aus – als Provision für die Vermittlung des Unternehmens, dem er selbst vorstand. Anfänglich bewegte sich diese Selbstvermittlungsgebühr bei 3000 Franken pro Jahr. Mit dem Wachstum der Green-Gruppe erhöhten sich die Provisionen. In den letzten Jahren waren es jeweils rund 15’000 Franken.

In der Aufsichtsanzeige werden weitere Anschuldigungen erhoben. Es geht um mehrere heikle Geschäfte, in denen ein weiterer Stiftungsrat im Zentrum seht: Der Immobilienfachmann kaufte Ende 2016 von der PK-Aetas mit zwei Partnern die Aqre AG – zum Nominalpreis von 100’000 Franken. Im Herbst 2017 erhielt diese das exklusive Mandat, das Immobilien-Portefeuille der Sammelstiftung im Umfang von 99 Millionen Franken zu verwalten – dies jedoch zu deutlich besseren Konditionen als die frühere Verwaltungsgesellschaft. Laut Anzeige bekommt die Aqre AG viermal mehr für eine vergleichbare Dienstleistung.

  TA / PK Aetas