Das Problem der Pensionskassen mit den Negativzinsen liegt nicht daran, dass sie der SNB Negativzinsen bezahlen müssen. Negativzinsen haben vielmehr das gesamte Zinsniveau zusätzlich abgesenkt, schreibt Prof. Mathias Binswanger in der NZZ. Allerdings hätten darunter die Banken kaum gelitten, im Gegensatz zu den PKs:

Bleibt aber die Frage, inwieweit Geschäftsbanken überhaupt berechtigt sind, Pensionskassen mit Negativzinsen zu belasten. Denn Geschäftsbanken profitierten auch von der Einführung der Negativzinsen. Diese führten zu einem neuen Tiefstand bei den Hypothekarzinsen seit dem Jahr 2015, was die Nachfrage nach Hypothekarkrediten nochmals kräftig stimuliert hat. Diese erhöhten sich von 2015 bis heute um mehr als 11 Prozent auf mittlerweile über 1 Billion Schweizerfranken.

Über alle Geschäftsbanken hinweg dürften die zusätzlichen Zinseinnahmen auf den seit Beginn des Jahres 2015 vergebenen Hypothekarkrediten die Negativzinszahlungen der Geschäftsbanken an die SNB etwa kompensiert haben. Deshalb ist auch der Nettoerfolg aus dem Zinsgeschäft der Schweizer Banken seit 2015 trotz den Negativzinsen mehr oder weniger konstant geblieben, da die geringeren Zinsen durch mehr Kredite aufgefangen wurden. Aus dieser Perspektive ist es keineswegs zwingend, dass Banken Pensionskassen ebenfalls mit Negativzinsen belasten.

  NZZ