Der Tages-Anzeiger berichtet über das Vorhaben der PK der Stadt Zürich, ihre Anlagen in Branchen mit Bezug auf fossile Energien stark zu verringern.

Die Anlagekommission der Pensionskasse hat eine Klimastrategie für Aktien erarbeitet und dem Stiftungsrat zur Kenntnis gebracht. Der wichtigste Punkt: Bis 2024 will die Pensionskasse, die das Vorsorgevermögen von 33’500 Mitarbeitern und 18’500 Pensionierten verwaltet, ihren CO2-Fussabdruck im Vergleich zum Jahr 2016 halbieren. (…)

Treffen wird es 21 – namentlich nicht genannte – Firmen, die Kohle fördern, und weitere 41 Firmen, bei denen der Anteil von Kohle in der Stromproduktion bei zwei Drittel oder mehr liegt. Die Stromproduktion aus Kohle sei punkto Treibhausgasemissionen von allen fossilen Energieträgern «deutlich am ineffizientesten», heisst es im 32-seitigen Bericht der Pensionskasse. Jene Stromunternehmen, die den Kohleanteil unter 50 Prozentdrücken können, möchte die Pensionskasse aber wieder in ihr Anlageuniversum aufnehmen.

Zusätzlich zum vollständigen Ausschluss gewisser Firmen will die Pensionskasse die Aktien bestimmter anderer Unternehmen untergewichten. Insbesondere werden die beiden Sektoren Erdöl und Gas sowie Versorger gegenüber der Marktkapitalisierung halbiert. Die Folge: Das Portfolio wird weniger fossil geprägt sein, also nicht mehr jenen ausgewogenen Aktienmix enthalten, der die Verlustrisiken üblicherweise minimiert. (…)

Gemeinderat Markus Knauss (Grüne) hält es zwar für positiv, dass die Pensionskasse nun auf Anlagen in Kohlefirmen verzichten will. «Allerdings ist es schockierend zu sehen, wie viele Investitionen bis heute immer noch in Kohle getätigt worden sind, und das in einer Stadt notabene, die sich seit Jahren schon zum Ziel gesetzt hat, den Ausstoss von CO2 auf 1 Tonne zu begrenzen.» Knauss fordert die Pensionskasse auf zu definieren, bis wann der vollständige Ausstieg aus der Kohlewirtschaft erfolgen könne.

Auch die Bürgerlichen zeigen sich nicht zufrieden mit der Strategie. FDP-Fraktionschef Michael Schmid spricht von einem «willkürlichen und widersprüchlichen» Konzept. Warum soll der CO2-Fussabdruck gerade um 50 Prozentsinken? Warum bis 2024?, fragt Schmid. Für ihn ist klar: Der CO2-Fussabdruck des Aktienvermögens hat auf die Treibhausgasemissionen «keinerlei Einfluss». «Die Unternehmen, deren Aktien die Pensionskasse verkauft, bestehen ja genau gleich weiter. Ebenso wie deren Treibhausgasemissionen.»

  TA