Pensionskassen-Verwalter sorgen sich primär um die Kosten. Über Renditechancen würden sie hingegen kaum sprechen, kritisiert Georg von Wattenwyl, Präsident des Verbands für Strukturierte Produkte, in einem Beitrag auf finews.

Die Pensionskassen leiden mitunter stark unter dem Anlagenotstand. Angesichts starrer Regeln und Negativzinsen stockt das Gros den Immobilienanteil auf, viele halten zudem hohe Anleihen-Bestände.

Doch steigen die Zinsen oder dreht der Immobilienmarkt, dann drohen den Instituten herbe Verluste – Leidtragende wären letztlich die Versicherten.

Doch anstatt sich vermehrt nach alternativen Anlagelösungen umzusehen, stehen primär die Senkung der Leistungen für die Versicherten und die Optimierung der Anlagekosten im Vordergrund, stellt Georg von Wattenwyl an der diesjährigen Presseveranstaltung des Schweizerischen Verbands für Strukturierte Produkte (SVSP) nicht ganz uneigennützig fest.

«Man diskutiert zu wenig über die Kunst des Anlegens», so SVSP-Präsident von Wattenwyl weiter und meint damit, dass richtig eingesetzte Strukturierte Produkte in Portefeuilles von Pensionskassen durchaus einen Mehrwert generieren könnten.

Die Zurückhaltung der Pensionskassen hat diverse Gründe. «Das Know-how bei Stiftungsräten über Strukturierte Produkte ist teilweise noch zu wenig vorhanden», diagnostiziert von Wattenwyl. Er verantwortet neben dem SVSP-Präsidium den globalen Vertrieb von Finanzprodukten bei der Finanzgruppe Vontobel.

Darüberhinaus hafte solche Finanzprodukte nach wie vor ein schlechter Ruf an, wie der Banker zugeben muss. Oft bekomme man zu hören, dass die Produkte zu teuer, zu gefährlich und zu intransparent seien. Doch habe sich die Industrie gewandelt, versichert von Wattenwyl.

Auch regulatorisch gibt es Hürden aus dem Weg zu räumen. So stört sich der Verband daran, dass Pensionskassen Strukturierte Produkte nach wie vor als kostenintransparente Anlagen deklarieren müssen. Um dies zu ändern, führe der SVSP Gespräche mit den Aufsichtsbehörden, die bereits sehr weit gediehen seien.

 finews / NZZ