imageDer VPS-Verlag hat eine Sonderausgabe der Schweizer Personalvorsorge zum Ausgang der AV2020-Abstimmung publiziert und online gestellt. Die VPS-Redaktion hat die Vorlage stark mitgetragen, der Ausgang wird entsprechend kommentiert.

Chefredaktor Kaspar Hohler schreibt in seinem Editorial:

“Nicht nur sind die Gewinner der Abstimmung und ihre Forderungen extrem heterogen. Sie haben für ihren Sieg auch einen hohen Preis in Kauf genommen: Es war eine seltene Chance für das Vorsorgesystem, dass eine Erhöhung des Rentenalters und eine Senkung des Umwandlungssatzes von grossen Teilen der Gewerkschaften und der politischen Linken mitgetragen wurden. Es ist, gelinde gesagt, höchst zweifelhaft, ob sie dies nochmals tun werden. Während Linke und Gewerkschaften bereits in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie Altersvorsorgevorlagen zu Fall bringen können, taten dies am Sonntag auch Rechte und Arbeitgeber. Umso ratloser hinter – lässt einen die Frage, wer denn noch ein entsprechendes Paket durchbringen kann.”

ASIP-Präsident Jean-Rémy Roulet sagt in einem Interview: 

L’ASIP continue à soutenir une vision globale de la prévoyance, mais elle réclame une concentration sur certaines priorités.  La nouvelle version de la réforme, susceptible de réunir une majorité, devra être mesurée, ne pas mettre à mal les capacités financières des assurés et des employeurs, ni augmenter les frais administratifs des caisses de pension.”

Arbeitgeberdirektor Roland Müller meint:

“Ein Lehrstück vom Sonntag ist, dass ein überladenes Gesamtpaket von 1.  und 2.  Säule vielleicht zu viel ist und dazu einladen kann, dass die Grenzen zwischen den Säulen vermischt werden.  Das Gesamtpaket führte nicht dazu, dass jeder etwas Positives darin fand, sondern im Gegenteil zu einer Vereinigung der Gegner. Zudem ist ein AHV- Ausbau nach dem zweiten Nein innerhalb eines Jahrs vom Tisch. Der Handlungsdruck ist gross in der AHV.  Unbestritten dürften neben einer Mehrwertsteuererhöhung die Angleichung des Rentenniveaus von Männern und Frauen sowie die Senkung des Umwandlungssatzes sein.”

Urs Eicher, Präsident des PK-Netz: 

“Ich war gestern (Sonntag) in Bern.  Die Stimmung war bedrückt.  So haben wir das nicht erwartet. Es ist eine Ablehnung wider besseres Wissen.  Was ich bislang an alternativen Lösungen zur abgelehnten Reform gehört habe, ist wenig überzeugend. Mir stehen die Haare zu Berge, wenn ich höre, die Versicherten müssten nun mehr Eigenverantwortung übernehmen.  Der kleine Familienvater kann sich eine 3. Säule nicht leisten.”

  Sonderausgabe VPS