Prof. Reiner Eichenberger und Barbara Bauer greifen in der Handelszeitung ihre in letzter Zeit viel publizierte Forderung einer fiskalischen Erleichterung der Erwerbstätigkeit im Rentenalter auf. Nachdem die massive Belastung der Weiterbeschäftigung in letzter Zeit zu Schlagzeilen geführt hat, verdient das Anliegen verstärkte  Aufmerksamkeit, zumal die AV2020 trotz gegenteiliger Beteuerungen die Situation noch verschlimmert. Die Autoren schreiben:

Mit der Lebenserwartung steigt auch der Lebenskonsum. Mehr konsumieren können wir aber nur, wenn wir auch mehr produzieren. Das wiederum geht nur, wenn wir länger arbeiten.

Die «Altersvorsorge 2020» bewirkt das Gegenteil. Sie senkt die Arbeitsanreize von Alt und Jung, indem sie den AHV-Freibetrag ab 65 aufhebt, den Rentenaufschub unattraktiver und den Rentenvorbezug attraktiver macht, und die Abgabenbelastung der Jungen erhöht. Deshalb brauchen wir unabhängig vom Abstimmungsausgang schnell eine neue, intelligentere Reform.

Viele sehen als einzige Lösung eine allgemeine Erhöhung des Rentenalters, also Zwang und Druck zu Altersarbeit. Wir glauben eine viel bessere Alternative zu kennen: Unser dreiteiliger Reformvorschlag erschliesst das riesige Potential der Alten, indem er ihnen wirksame Anreize gibt, freiwillig länger zu arbeiten.

Die drei Elemente des Vorschlags umfassen Rentenaufschub mit Beitragsrabatt, Teilbesteuerung von Altersarbeit, Steuermehreinnahmen für die Altersvorsorge.

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