imageProf. Rainer Eichenberger entwickelt im Tages-Anzeiger das Modell einer besseren Reform, weil sie den Alten Anreize gibt, freiwillig länger zu arbeiten.

“Eine Annahme der Altersvorsorge 2020 ­würde die Probleme unserer Altersvorsorge nicht ­lösen, sondern langfristig verschärfen. Nur weil Bundesrat und Parlament zu lange an dem schlechten Kompromiss gebastelt haben, sollte man ihm nicht zustimmen. Zum Glück gibt es viel bessere Alternativen. Langfristig können wir in der Schweiz nur so viel konsumieren, wie wir produzieren. Je älter wir aber werden, desto mehr konsumieren wir über das Leben. ­Entsprechend müssen wir auch mehr ­produzieren. Langfristig geht das nur, wenn die Lebensarbeitszeit steigt. Entscheidend ist allein, wie wir das erreichen. Der traditionelle Ansatz ist eine allgemeine Erhöhung des Rentenalters, also Zwang und Druck zur Altersarbeit. Als viel ­bessere Alternative habe ich zusammen mit Ann Bauer einen dreiteiligen Reformvorschlag ­entwickelt, der den Alten wirksame Anreize gibt, freiwillig länger zu arbeiten.

  • Rentenaufschub mit Beitragsrabatt: Statt Rentenalter 67, 68 oder 70 brauchen wir eine neue Art der Flexibilisierung des Rentenalters. Heute und auch mit Altersvorsorge 2020 können diejenigen Alten, die länger arbeiten, die Rente aufschieben, um dann später eine höhere Rente zu erhalten.
  • Teilbesteuerung von Altersarbeit: Sie gibt den Alten Anreize, auch über 67 hinaus zu ­arbeiten.
  • Steuermehreinnahmen für Altersvorsorge: Mit unserem Modell arbeiten viele Alte freiwillig wesentlich mehr als heute und zahlen so ­insgesamt weit mehr Einkommens-, Vermögens- und Mehrwertsteuern als bisher.”

  TA