Im Tages-Anzeiger kommentiert Markus Brotschi die GSK-Entscheide zur AV2020:

Der bürgerlichen Rechten und der Wirtschaft wird es schwerfallen, an der Urne gegen diese Reform anzutreten, die sonst ihre Haupt­forderungen erfüllt: Rentenalter 65 für Frauen und eine massive Senkung des BVG-Umwandlungssatzes. Mit einem Nein würden die Wirtschaft und ihre parlamentarischen Vertreter zudem nichts gewinnen. Aber es ginge viel Zeit verloren, um rechtzeitig Milliardendefizite in der AHV und eine gravierende Schieflage der zweiten Säule abzuwenden. Falls das Parlament also den AHV-Zustupf als Zugeständnis an die Linke in der Vorlage belässt, werden die Wirtschaft sowie FDP und SVP diese Kröte schlucken müssen. (…)

Klar ist aber auch, dass die Reform nicht für die Ewigkeit ist. In zehn Jahren wird die nächste Etappe fällig, um die Renten der Babyboomer-Generation zu finanzieren. Spätestens auf 2030 wird die Politik wohl nicht um eine generelle Rentenaltererhöhung herumkommen. Wenn aber – wie vom Arbeitgeberverband gefordert – bereits die aktuelle Reform eine schrittweise Rentenaltererhöhung bis 67 ermöglichen würde, wäre das Nein an der Urne vorprogrammiert.

Tages-Anzeiger