Das PK-Netz (Arbeitnehmerorganisationen) hat einen Newsletter zu den SGK-Beschlüssen versandt. Darin heisst es:

Die Senkung des Mindestumwand-lungssatzes auf 6 % ist drastisch und mit erheblichen Einbussen künftiger Renten verbunden. Das PK-Netz hat stets signalisiert, dass für eine Kompro-misslösung die Senkung des Mindest-umwandlungssatzes kein Tabu ist. Die Senkung um 0.8 % auf 6 % ist aller-dings zu hoch.

Im Bericht „Zukunft 2. Säule“ ging das Bundesamt für Versicherungen (BSV) noch von einem künftigen Umwandlungssatz von 6.4 % aus. Warum sich die Pensions-kassen- und Versicherungsbranche auf der ganzen Linie durchgesetzt hat, ist rätselhaft. Die erkämpften Privilegien durch geschicktes Lobbying der Überschuss-beteiligung in der Privatassekuranz bleiben im Paket unangetastet. Verlierer bleiben die versicherten Arbeitnehmer/-innen, die mit ihren Prämien die überhöhten Gewinne der Versicherer finanzieren. Die Erhöhung der von der ständerätlichen Kommission vorgeschlagenen Mindestquote bleibt deshalb eine zentrale Forderung.

Der Erfolg des Referendums gegen die Senkung des Mindestumwandlungssatzes aus dem Jahr 2010 ist für die Versicherten nach wie vor als grosser Sieg zu deuten. Mit diesem Ergebnis im Rücken konnten die Interessen der Arbeitnehmer/-innen besser vertreten werden und in die Paketlösung einfliessen. Es konnte somit eine voreilige und einseitige Lösung verhindert werden.

Dass der dicke Rotstift hauptsächlich die Pensionskassen trifft, ist nicht verwunderlich. Zum einen zahlen sie die Zeche der verfehlten Währungspolitik der Schweizerischen Nationalbank, zum anderen scheint die anhaltende Schwarz-malerei im BVG Früchte zu tragen. Dadurch hat sich das Bild verbreitet, dass alle Pensionskassen am Rande eines Abgrundes stehen.

Dieses Bild entspricht nicht der Realität. Die ständerätliche Kommission hat jedoch erkannt, dass nur eine Kompromisslösung vor dem Volk eine Chance hat. Noch ist offen, ob die „Zückerchen“ der AHV den Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern reichen, die massiven Rentensenkungen in der 2. Säule zu akzeptieren.

PK-Netz