Michael Schönenberger behandelt in einem Beitrag der NZZ die vom BSV in Auftrag gegebene Studie zu den arbeitsmarktlichen Folgen der Altersvorsorge 2020 aufgrund der vorgesehenen Ausweitung des Versichertenkreises. In dem Artikel wird ausgeführt: “Zwar seien die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen «relativ gering», heisst es in der Untersuchung des Beratungs- und Forschungsunternehmens Ecoplan. Doch immerhin rechnet die Studie mit einem Minus von 3000 Vollzeitstellen. Ein Drittel des Beschäftigungsverlusts seien auf die Senkung der Eintrittsschwelle zurückzuführen, zwei Drittel auf die Erhöhung der Altersgutschriften.

Ausgerechnet bei Frauen, Teilzeitbeschäftigten und tiefen Haushalteinkommen wären die Einbussen am grössten. Für Arbeitgeber würde es weniger attraktiv, Teilzeitjobs anzubieten: Am stärksten stiegen die Arbeitskosten bei den Teilzeiterwerbstätigen mit einem Pensum zwischen 20 und 49 Prozent. Der Beschäftigungsrückgang wäre bei Frauen rund doppelt so hoch wie bei Männern. Bei Teilzeitbeschäftigten mit einem Pensum von 20 bis 49 Prozent würde der Nettolohn spürbar sinken, um durchschnittlich 2,4 Prozent. Die Reform würde laut der Studie überdies jene Sektoren am stärksten treffen, in welchen die Durchdringung mit Gesamtarbeitsverträgen hoch ist. Genannt werden Industrie und Gewerbe, Bau, Handel und Verkehr. Am stärksten würden die Arbeitskosten in der Gastrobranche steigen, um 2,6 Prozent (…)

Der Bundesrat schreibt in der Botschaft, dass sich die «höheren Lohnnebenkosten in geringem Masse auf die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen auswirken». Die Risiken dürften sich «in Grenzen halten». Aus Sicht des Schweizerischen Arbeitgeberverbands (SAV) ist dies Schönfärberei. «Diesen Leistungsausbau in der beruflichen Vorsorge lehnen wir entschieden ab», sagt Martin Kaiser vom SAV. Der Cocktail aus Senkung der Eintrittsschwelle auf rund 14 000 Franken und Streichung des Koordinationsabzugs führe zu einer enormen Zusatzbelastung des Faktors Arbeit. Dies habe mit Sicherheit schädliche Folgen für die Arbeitsplätze. Der SAV rechnet mit mehr als 3000 Jobs, die verschwinden würden. Die Annahmen in der Studie seien viel zu optimistisch, betont Kaiser. Die KMU müssten bis zu 40 Prozent höhere Beiträge für die berufliche Vorsorge entrichten. Als bessere Variante erachten es die Arbeitgeber, den Koordinationsabzug an den Beschäftigungsgrad zu binden.”

  NZZ / Studie BSV