Mit einer Änderung des ZGB will der Bundesrat die Sicherung des Kindsunterhalts verbessern. Der Ständerat hat dazu eine Idee entwickelt, welche bei SR Sommaruga auf grosse Begeisterung gestossen ist und auch die Mehrheit des grossen Kammer überzeugte: Die Pensionskassen sollen miteinbezogen werden, weil das ja anscheinend ihre vordringlichste Aufgabe ist und sie sonst keine Sorgen haben. Dagegen gewehrt hat sich nur die SVP und Yves Nidegger als Vertreter des Minderheitenantrags hat einige graphische Bilder (“Verameisierung” der Gesellschaft, DDR als Vision) für seine Kritik gefunden:

Cette loi va dans une direction à mon avis funeste, que le Conseil des Etats a encore aggravée, par une usine à gaz servant à mobiliser les caisses de pension, dont le but n’est pas celui-là, afin de traquer les sommes d’argent éventuellement saisissables en cas de négligence dans le paiement d’une pension alimentaire.

Pourquoi est-ce une étatisation inutile? Parce que celui qui néglige ses pensions alimentaires se voit, aujourd’hui déjà, confronté à un organe de recouvrement cantonal, à qui la créance a été cédée, lequel organe dépose une plainte pénale et agit par la voie des poursuites. Il se retrouve donc confronté à un procureur et à des saisies, et la possibilité d’éluder le paiement lorsque de liquidités existent est extrêmement limitée.

En regard de cela, mobiliser les caisses de pension en les obligeant à tenir des dossiers, à se faire indiquer qui est mauvais payeur en termes de contribution alimentaire, à mentionner l’existence-même de mise en gage de la caisse de pension au profit de l’achat d’un bien immobilier, bref tous ces domaines d’information, d’incombance et d’obligations des caisses, qui n’ont pas cette mission, tombent à plat. Ils n’expriment ici que cette intention d’étatisation générale et de prise en main par l’Etat de relations qui, au départ, recourent au droit privé, avec les moyens de l’Etat qui existent déjà lorsque quelqu’un néglige ses obligations de manière fautive, ce qui atteste que cela suffit.

Sommaruga hatte ihre Sympathien bei der Mehrheit, deren Ideen sie wortreich erläuterte:

Die Inkassobehörden erhalten mit der beantragten Ergänzung die Möglichkeit, den Vorsorge- und Freizügigkeitseinrichtungen diejenigen Personen zu melden, die ihre Unterhaltspflicht seit mindestens vier Monaten vernachlässigen.

Danach soll die betreffende Vorsorge- und Freizügigkeitseinrichtung verpflichtet werden, die Inkassobehörden über jede vorgesehene Auszahlung des Kapitals zu informieren, und mit dieser Meldung erhält die Inkassobehörde dann die Möglichkeit sicherzustellen, dass das auszubezahlende Kapital auch tatsächlich für das Begleichen der offenen Unterhaltsverpflichtungen verwendet wird. Mit andern Worten: Wenn eine Person ihre Unterhaltspflicht vernachlässigt und die Inkassobehörde weiss, in welcher Vorsorgeeinrichtung diese Person ihr Guthaben hat, dann soll die Inkassobehörde diese Einrichtung informieren. Wird bei dieser Einrichtung eine Barauszahlung beantragt, muss die Einrichtung die Inkassostelle, die sie kontaktiert hat, umgehend darüber informieren – und die Inkassostelle erhält die Gelegenheit, innerhalb von 30 Tagen die notwendige Massnahme zur Sicherung der Unterhaltsansprüche einzuleiten.

Das Schöne an dieser Ergänzung ist, dass wir keine neuen Institutionen schaffen. Wir führen lediglich eine Informationspflicht ein, damit die Behörden die bestehenden Möglichkeiten nutzen, um die Alimentenansprüche durchzusetzen. Es stimmt, es wird einen gewissen Mehraufwand für die Pensionskassen geben, aber wir denken: In einer Gesamtabwägung ist dieser Mehraufwand vertretbar, weil die Vorlage die öffentlichen Kassen entlastet.

Die  Mehrheit erhielt 134, die Minderheit 54 Stimmen.

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