Charlotte Jacquemart befasst sich in der NZZ am Sonntag mit der Regulierungswelle aus dem Departement Berset gegen die Pensionskassen. Jacquemart schreibt: “Für die Welt der zweiten Säule ist das Abstimmungsresultat fast schon eine Revolte: Im Anlageausschuss der zuständigen Expertenkommission des Bundes votierten jüngst 12 von 13 Mitgliedern gegen jegliche weitere Beschränkung der Autonomie von Pensionskassen. Zur Diskussion standen neue Vorschriften bezüglich der Kosten von Kapitalanlagen, in die Pensionskassen investieren. Im Kern geht es Sozialminister Alain Berset um alternative Anlagen wie Hedge-Funds, Private Equity, Rohstoffe und vieles mehr. Berset mag solche nicht besonders und folgt damit der Agenda seines Parteikollegen Rudolf Strahm, der keine Gelegenheit auslässt, die Schädlichkeit dieser Anlageklassen zu betonen.

Nur eine Woche ist es her, dass Bersets Verwaltung bereits eine andere Änderung der entsprechenden Verordnung (BVV2) in Kraft setzte, die ebenfalls gegen alternative Anlagen zielt. In einem nächsten Schritt will der SP-Bundesrat nun auch noch ein «Kostendach» vorschreiben. Das aber hält nicht nur der BVG-Ausschuss für überflüssig, sondern auch die Basis selbst. Sergio Bortolin, Geschäftsführer der Asga, einer der grössten Sammelstiftungen des Landes, sagt klipp und klar «Ein Kostendach für alternative Anlagen ist komplett unnötig, da solche Vorschriften in die Anlageverantwortung der Pensionskassen hineinfunken, ohne dass gleichzeitig die Verantwortung für das Ergebnis übernommen würde.» Bortolin spricht denn auch von «Bevormundung ».

Den Versicherten dient der Feldzug gegen Hedge-Funds & Co. nicht, wie die Erfahrung im Ausland zeigt: In Skandinavien, Australien, Kanada erzielen Pensionsfonds damit hohe Renditen, zugunsten ihrer Kunden. Im Departement Berset lässt man sich vom Widerstand an der Basis nicht beirren. Man arbeite weiterhin an Vorschlägen zur Limitierung der Kosten, sagt Josef Steiger, Anlageexperte im Bundesamt für Sozialversicherungen.”

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