SP
“Die rechtsbürgerlichen Parteien und der SVP-gesteuerte Gewerbeverband haben in den letzten Tagen ihre Masken fallen lassen: Sie wollen keine Reform der Altersvorsorge, sondern lieber einen Totalschaden. Eine Zerstückelung in reine Abbauvorlagen mit tieferen Renten und höherem Rentenalter ist für die SP inakzeptabel und hat in einer Volksabstimmung nicht den Hauch einer Chance. Wer diese Sackgasse wählt, gefährdet vorsätzlich und willentlich die Altersvorsorge und handelt fahrlässig und unverantwortlich.”
FDP
“Die FDP wird die Vorlage nun im Detail studieren und das weitere Vorgehen definieren. Zwingend bleibt für die FDP: Eine tragfähige, ausgewogene Reform kann sich nicht nur auf Mehreinnahmen stützen und muss auch Minderausgaben vorsehen. Darum muss auch die unfinanzierbare AHVplus-Initiative abgelehnt werden. Diese Initiative würde die Finanzierunglücke der AHV von rund 8.3 Milliarden CHF in 2030, um weitere 5.5 Milliarden CHF erhöhen. Des Weiteren braucht eine moderne Sozialversicherung eine Schuldenbremse als Sicherheitsventil zur langfristigen Sicherung der Renten. Die vom Bundesrat vorgesehene Schuldenbremse hat bereits die IV-Revision 6b zu Fall gebracht – das ist unverantwortlich. Ausserdem müssen die eingesparten Gelder aus der Angleichung des Rentenalters auf 65/65 vollumfänglich in die AHV fliessen und nicht für kompensatorische Zwecke verwendet werden.”
SVP
”In einem weiteren Paket ist in der beruflichen Vorsorge (Pensionskassen) der Mindestumwandlungssatz in einem Schritt auf 6% zu senken. Eine grundsätzliche Entpolitisierung der technischen Parameter (Umwandlungssatz und Mindestzinssatz) muss weiter angestrebt werden. Denn schon längst findet in der beruflichen Vorsorge eine Enteignung der aktiven Generation statt. Weil das Alter der Schweizerinnen und Schweizer immer höher wird, die im Berufsleben angesparten Mittel aber gleich bleiben, wird heute über das in der zweiten Säule an sich privat angesparte Kapital der Rentner hinaus Geld von der Aktivgeneration abgezweigt, um die höhere Lebenserwartung auszugleichen. Das kann nicht weiter hingenommen werden und widerspricht unserem bewährten Drei-Säulen-Modell (Umlageverfahren der AHV, Kapitaldeckung der beruflichen Vorsorge, individuelle Vorsorge).”
CVP
Die CVP wird auf die Reform der Altersvorsorge 2020 eintreten und fordert dies auch von den anderen Parteien. Für eine gesicherte Altersvorsorge und deren Zukunft ist diese Reform unverzichtbar. Wer nicht über sie diskutieren will, gehört nicht ins Parlament. 2020 ist bereits morgen, deshalb ist die Diskussion heute unabdingbar. Die CVP unterstützt die Zielsetzung der Vorlage: Das Leistungsniveau der Altersvorsorge muss erhalten bleiben und die Finanzierung von erster und zweiter Säule muss gesichert werden.
BDP
Die BDP unterstützt weiterhin die Stossrichtung der Reform, findet jedoch, dass sie einseitig auf Mehreinnahmen ausgerichtet ist und dass die Vorlage nicht genügend auf die Vernehmlassungsantworten eingeht. Die Sicherung des Gleichgewichts der beiden Säulen der Alterssicherung und die Anpassung der Vorsorge an die gesellschaftlichen Entwicklungen sind aus Sicht der BDP zentral. In diesem Sinne hält sie an ihrer Motion von Dezember 2012 fest, welche die automatische Verknüpfung von Rentenalter und Lebenserwartung fordert. Damit würde diese Frage endlich entpolitisiert und sich künftig an den ökonomischen Fakten orientieren. Die Motion ist in der Frühlingssession 2014 vom Nationalrat dank einer geschlossenen bürgerlichen Mehrheit überwiesen worden. Sie wurde jedoch vom Bundesrat in der Reform Altersvorsorge 2020 nicht berücksichtigt.