sgbDoris Bianchi vom Schweiz. Gewerkschaftsbund schreibt im Newsletter des SGB: “Ende September 2013 hat die Kammer der Pensionskassenexperten den Referenzzinssatz für den technischen Zins neu auf 3 Prozent festgelegt. Das ist falsch und gefährlich. Gefährlich, weil in der Folge 15 Mia. Franken in die berufliche Vorsorge eingeschossen werden müssten und das Vertrauen in die Zweite Säule so strapaziert würde. Falsch, weil die Grundlagen zu diesem Entscheid nicht das tatsächliche Anlageverhalten der Pensionskassen abbilden.”

pw. Bianchi wiederholt das Argument des SGB, dass es sich bei der derzeitigen Tiefzinsphase um ein vorübergehendes Phänomen handle und verweist auf das gute Ergebnis von 2012. Sie erwähnt nicht, dass über acht Jahre die Durchschnittsrendite nur rund 3% erreichte (Swisscanto), also selbst für einen technischen Zins von 3% nicht ausreichte. Dass derzeit die Kassen auf breiter Front auf einen technischen Zins von 3% und tiefer einschwenken bleibt ebenfalls unerwähnt. Die privatrechtlichen Kassen weisen derzeit im Beitragsprimat gemäss Swisscanto noch einen durchschnittlichen technischen Zins von lediglich 3,08% auf. Unter diesem Umständen ist es schleierhaft, wie Bianchi zu ihrer Schlussfolgerung kommt: “Mit einer flächendeckenden Absenkung der technischen Zinssätze auf 3 % und tiefer machen sich die Pensionskassenexperten zu den Totengräbern der Zweiten Säule. Die auf falschen Annahmen beruhende Fachrichtlinie 4 der Pensionskassenexperten gehört schnellstens revidiert.”

  SGB / Swisscanto