Der Tages-Anzeiger rekapituliert die Vermögenszahlen der SNB und schreibt: “Das verlorene Jahrzehnt kostete die Schweizer Haushalte 184 Milliarden Franken. Nur weil sie viel mehr sparten, wurden sie nicht ärmer.”

Erich Solenthaler hält fest: “Der stärkste Motor ist das Zwangssparen – also die berufliche Vorsorge. Die jährlichen Mittelzuflüsse (der Saldo von Beiträgen und Renten) in die Pensionskassen machen mit 29 Milliarden Franken den grössten Teil des Sparaufkommens aus. Besonders seit 2004 wuchsen die Beiträge dank der guten Beschäftigungslage kräftig.

Aber das obligatorische Sparen reichte den Schweizern nicht aus. Auch die Bankguthaben verzeichneten eine imposante Zunahme. Aktien dagegen verloren zunehmend an Bedeutung. Dies nicht nur wegen der Wertverluste; sondern auch weil Schweizer einen Teil der Dividendenpapiere verkauften. Das lässt aufhorchen, denn Bankguthaben sind defensive, für den Erhalt der Substanz geeignete Anlagen. Umgekehrt gelten Aktien als Ausdruck von Optimismus, Vertrauen in die Zukunft und Risikobereitschaft. Vergleicht man also die Kontostände und die Aktienquote, dann ergibt sich ein zuverlässiges Stimmungsbarometer für das Land.

Laut Nationalbank machen Aktien nur rund 6 Prozent des gesamten Vermögens aus. Rechnet man die in Fonds steckenden Dividendenpapiere dazu, so dürfte der Anteil 8 bis 9 Prozent betragen. Vor 10 Jahren waren es noch fast doppelt so viele. Offensichtlich ist da einiges an Mut und Zuversicht verloren gegangen. Umgekehrt schnellten die Guthaben bei Banken und Postfinance im gleichen Umfang auf nunmehr 17 Prozent hoch. Die Ansprüche an Pensionskassen und Versicherungen verharrten bei etwa einem Viertel des Gesamtvermögens. Aktien, Obligationen und Fonds beanspruchen je etwa 5 Prozent.”

 Tages-Anzeiger