aon-hewittGemäss einer Mitteilung von Aon Hewitt zur diesjährigen Ausgabe des Swiss Pension Fund Surveys  zeigt sich: Der Druck auf die Vorsorgeverpflichtungen steigt. Eine grosse Mehrheit der Pensionskassen hat nicht genügend Reserven zur angemessenen Deckung des Anlagerisikos, und das bei anhaltender Ungewissheit in Bezug auf die Entwicklung der Kapitalmärkte. Die zunehmende Lebenserwartung sowie künftig zu erwartende tiefere Kapitalerträge zwingen die Pensionskassen gleichzeitig, ihre Reglemente anzupassen. Dies zeigt der Trend zur Senkung des Umwandlungs- sowie des technischen Zinssatzes und der steigende Finanzierungsbedarf der Kassen.

Die Konsequenz ist eine immer gravierendere Umverteilung der Kosten zwischen den Generationen. Die Pensionskassen verfügen jedoch kaum über genügend Mittel, um diese Entwicklungen zu finanzieren und die Senkung des technischen Zinssatzes abzufedern, wenn sie sich nicht bereits in Unterdeckung befinden. „Die politische Übersteuerung zentraler Parameter wie Umwandlungssatz, Rentengarantie und BVG- Mindestzinssatz führt zu einer starken Generationensolidarität. Das war aber bei der Schaffung des BVG nie die Meinung gewesen.  Für diese Solidarität ist klar die erste Säule vorgesehen“, sagt Werner Hertzog, Managing Director von Aon Hewitt Schweiz.

Tatsächlich aber werden gemäss Hertzog die Jungen heute gleich drei Mal zur Kasse gebeten: durch eine tiefere Verzinsung ihrer Altersguthaben, durch die Beteiligung an Sanierungsmassnahmen und durch die Senkung der Umwandlungssätze. Laut der Studie wird etwa eine schnelle, konsequente Senkung des technischen Zinssatzes auf Werte zwischen 3,0 und 3,5 Prozent erwartet. 40 Prozent der beteiligten Pensionskassen wenden heute allerdings einen technischen Zinssatz von 3,5 Prozent, 37 Prozent sogar von 4 Prozent oder höher an. Der durchschnittliche Wert liegt bei 3,58 Prozent, im Vergleich zu 3,72 Prozent in 2009 und 3,86 Prozent in 2007. Die Entwicklung der Anlageperformance zwischen 2006 und 2010 lässt hingegen über den gesamten Beobachtungszeitraum hinaus eine extrem hohe Volatilität und eine enttäuschende, durchschnittliche Performance von 1,6 Prozent erkennen. Diese deckt die Renditeanforderungen der Pensionskassen bei Weitem nicht.

Werner Hertzog sagt dazu: „Technisch ist nichts gegen die diskutierten Massnahmen einzuwenden. Es ist aber fraglich, wie lange die Jungen da noch mitmachen werden, denn de facto findet bei ihnen Rentenklau statt. Wenn wir uns diesem Problem nicht stellen, riskieren wir früher oder später das System BVG an sich.“

Aon Hewitt hat die Studie nach 2005 zum fünften Mal durchgeführt. Die Gesamtauswertung vergleicht die Leistungen der Schweizer Vorsorgeeinrichtungen sowie deren Finanzierung. Spezifische Auswertungen oder Spezialstudien geben vertiefte Einblicke in der Positionierung einer Firma im Bereich der beruflichen Vorsorge beziehungsweise die eigene Konkurrenzfähigkeit.

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