image Gérard Fischer, CEO der Swisscanto-Gruppe, will gemäss einem Interview in der Handelszeitung künftig stärker auf den Vorsorgebereich setzen, weil er dort mehr Potenzial sieht als im angestammten Fondsgeschäft. Zudem fordert Fischer, dass die Grossbanken ihre faktische Staatsgarantie zumindest abgelten.

Das wichtigste Standbein von Swisscanto sind die Anlagefonds. Wird dies in fünf Jahren auch noch der Fall sein?

Fischer: Von den rund 58 Mrd Fr. verwalteten Vermögen entfallen etwa zwei Drittel auf Retailkunden und ein Drittel auf Institutionelle. Das institutionelle Geschäft wächst stärker als das Retailgeschäft. Zum institutionellen Geschäft zählt auch die Vorsorge. Die berufliche Vorsorge und die Produkte, die wir dazu mit der Anlagestiftung und der Sammelstiftung bereitstellen, tragen einen massgeblichen Teil zum Gewinn der Gesellschaft bei. Vor allem die Anlagestiftung und die Sammelstiftung bieten viel Potenzial. Dieses wichtige Geschäft wird in Zukunft noch an Bedeutung gewinnen.

Wie wird die Zusammensetzung in fünf Jahren aussehen?

Fischer: Das Vorsorgegeschäft ist attraktiver als das Fondsgeschäft. Es bietet mehr Potenzial, weshalb wir das Geschäft in Zukunft stärker ausbauen wollen. Anlage und Vorsorge gehören zusammen, weil Vorsorge ohne Anlegen nicht möglich ist. Ich erwarte, dass das Vorsorgemotiv für die Anlagen stärker wächst als das traditionelle Geschäft, das immer neue exotische Anlageideen sucht.

Werden jetzt vor allem im Vorsorgebereich neue Stellen geschaffen?

Fischer: Wir haben für das aktuelle Geschäftsjahr (per Ende Juni) 17 zusätzliche Stellen vorgesehen. Diese werden vor allem im Risikomanagement und in Compliance sowie im internationalen Fondsvertrieb geschaffen.

Handelszeitung