Die Rolle der Schweizer Pensionskassenberater als «Torwächter» der Pensionskassen sorgt für Konflikte mit Finanzprodukt-Anbietern. Dabei stehen die Datenbanken der Beratungen PPCmetrics und Ecofin im Fokus, schreibt Michael Ferber in der NZZ.

In «fmbase» von PPCmetrics und «pmdb-online» von Ecofin können Banken, Fondsgesellschaften und Vermögensverwalter gegen Gebühren ihre Finanzprodukte aufführen lassen. Diese Datenbanken dienen den Beratern als Basis für den Entscheid, welche Produkte den Kassen für die Placierung der Versichertengelder empfohlen werden. In der Schweiz teilen sich vier grosse Beratungsgesellschaften – PPCmetrics, Complementa, Ecofin und Coninco – rund 80% des Marktes auf.

Dominique Ammann, Partner bei PPCmetrics, bestätigt, dass jeder Selektionsprozess aufgrund der Prinzipal-Agent-Problematik einen potenziellen Interessenkonflikt enthalte. Mit seiner Mittlerrolle bewege sich PPCmetrics in einem Spannungsfeld zwischen den Kassen und den Produktanbietern. PPCmetrics sei sehr auf die Reputation als unabhängiger Berater bedacht. Deshalb sei es besonders wichtig, gegenüber dem Kunden völlig transparent zu sein und ihm jeden Schritt im Selektionsprozess offenzulegen. Den Vorwurf der Unvollständigkeit von «fmbase» weist Ammann zurück. Seine Gesellschaft verwende bei der Selektion auch andere Quellen als die eigene Datenbank, beispielsweise Daten von Morningstar und Bloomberg.

NZZ