soz Die Pensionskasse Vesperis greift zu rigorosen Mitteln, um ihre Finanzlage aufzubessern. Der Stiftungsrat lässt alleinstehende Versicherte umbringen, die kurz vor der Pension stehen. Deren angespartes Altersguthaben bleibt so in der Pensionskasse (PK), was wiederum den Deckungsgrad steigen lässt.

Morden, um Finanzlöcher zu stopfen, ist vorläufig Fiktion, denn das gibt es nur in einem Comic des Thinktanks Avenir Suisse. Der Generationenkampf dagegen ist bereits Realität: Das individuell angesparte PK-Guthaben reicht nicht mehr aus, um die Rente zu finanzieren.

Laut Wirtschaftsprofessor und Vorsorgeberater Martin Janssen sind die neu gesprochenen Renten um 20 bis 30 Prozent zu hoch. Die Lücke finanzieren die Erwerbstätigen: Sie subventionieren gemäss seinen Berechnungen die Neu-Pensionäre jährlich mit drei Milliarden Franken. Die Gewerkschaften bestreiten diese Umverteilung in ihrer «Rentenklau»-Kampagne. Doch auch der Zürcher Soziologieprofessor François Höpflinger weist auf die «sozialpolitisch negative Generationenbilanz» hin, die er neben der zweiten Säule auch im Gesundheitsbereich sieht.

  Sonntags-Zeitung