In einem Interview der Weltwoche hat sich Grete, bis 2007 VR-Präsident des AHV-Ausgleichsfonds, zur Finanzmarktkrise geäussert. Dabei kamen auch die Pensionskassen zur Sprache.
Weltwoche: Würden Sie als AHV-Kassen-Manager eine UBS verklagen?
Grete: Diese Frage stellt sich für mich nicht. Der AHV-Ausgleichsfonds ist kein gewichtiger Investor in Schweizer Aktien, und ob er aus rechtlichen Gründen klagen könnte oder sollte, liegt nicht auf der Hand. Als Verantwortlicher einer unabhängigen Pensionskasse mit bedeutendem UBS-Investment würde ich den UBS-Verwaltungsrat zivilrechtlich belangen.
Welche Auswirkungen hat die Krise auf den Zinssatz der Pensionskassen?
Jede Kasse muss 2008 mindestens 2,75 Prozent den Versicherten gutschreiben. Derzeit weisen aber wohl alle Kassen eine Minusperformance aus. Ein obligatorischer Zinssatz, welcher nicht durch die aktuellen Marktverhältnisse bestimmt ist, ist ja auch realitätsfremd. Auch das Postulat der hundertprozentigen Deckung ist unsinnig. Es gehen ja niemals alle Versicherten gleichzeitig in Rente. Entscheidend ist nur, ob eine Kasse genügend Liquidität hat, um ihren Verpflichtungen nachkommen zu können. So vielist sicher: Der Deckungsgrad der Pensionskassen wird Ende Jahr schlechter sein.