«Die Pensionskasse Basel-Stadt (PKBS) steht mit einem Deckungsgrad von derzeit rund 85 Prozent erneut vor erheblichem Sanierungsbedarf. Grund ist die Entwicklung auf den weltweiten Märkten, die dem Anlagevermögen der PKBS seit Jahresbeginn bis Ende Oktober eine negative Performance von −11,1 Prozent beschert hat. Im Verwaltungsrat der PKBS wurde bereits Ende Oktober diskutiert, wie und wo man den Fehlbetrag von etwa einer Milliarde Franken zusammenkratzen soll», wie die SonntagsZeitung schreibt. «Wir sind in einer Phase, wo Sanierungsmassnahmen diskutiert werden», bestätigt Dieter Stohler, Direktor der PKBS.
Die Basler Steuerzahler hatten 2007 rund 1,4 Milliarden Franken zur Ausfinanzierung in die PKBS investiert. Auf die Schaffung einer Schwankungsreserve hatte man verzichtet.
Die Pensionskasse der Post weist aktuell einen Deckungsgrad von 90 Prozent aus. Direktorin Françoise Bruderer will deswegen Ende November den technischen Zins und die Rückstellungspolitik ändern und ein Sanierungspaket verabschieden. Sanierungsbeiträge will Bruderer beim Stiftungsrat aber nicht beantragen, wie die SonntagsZeitung schreibt.
15.11.08: Reaktion PKBS
Dieter Stohler, Direktor der Basler Pensionskasse, hat auf deren Website zum Artikel in der Sonntags-Zeitung Stellung bezogen. Stohler schreibt u.a.: «Der zitierte Artikel entbehrt leider einer sachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema, enthält zudem einige Falschinformationen und verleitet zu falschen Schlüssen. Er beleuchtet weder die Gründe der per 1.1.2008 erfolgten Ausfinanzierung (im Bereich Staat) noch gibt er den Stand der (internen) Diskussionen über allfällige Sanierungsmassnahmen zutreffend wieder.»
«Wäre heute Jahresabschluss, würde der Deckungsgrad (Bereich Staat) klar unter 95% betragen. Unterhalb dieses Grenzwertes schreibt das PK-Gesetz zwingend Massnahmen vor, um den Deckungsgrad mittelfristig wieder anzuheben. Anmerkung: Die im Artikel erwähnte Anlage-Performance per Ende Oktober 2008 ist falsch; der zutreffende Wert wird in wenigen Tagen hier auf der Homepage publiziert werden.»
«Richtig ist, dass interne Überlegungen angestellt werden, ob bzw. mit welchen Massnahmen der Deckungsgrad mittelfristig wieder auf 100% angehoben werden kann. Die Ausführungen im Artikel der Sonntagszeitung über »die Senkung der Verzinsung der Spareinlagen« sind jedoch falsch. Entgegen dem Bericht beträgt die Verzinsung der für die Altersvorsorge reservierten Mittel zur Zeit 4 Prozent (und nicht 2.75 Prozent). Die überschiessenden (zusätzlichen) Sparkonti der Versicherten werden zur Zeit mit 2.75 Prozent verzinst, wobei in diesem Bereich der im Bericht zitierte BVG-Mindestzinssatz gerade nicht gilt. Insgesamt verzinst die PKBS bisher ihre gesamten Vorsorgekapitalien erheblich über dem gesetzlichen Mindestmass.»