Unter dem Titel "Selected Issues" hat der International Monetary Fund (IMF) u.a. einen summarischen Vergleich der betrieblichen Vorsorge in der Schweiz, England und Holland angestellt und daraus eine Reihe von Vorschlägen für die Schweiz abgeleitet. Kritik übt der IMF insbesondere am bestehenden, dezentralisierten Aufsichtssystem. Auch die im Strukturbericht geforderte und jetzt auch vom Bundesrat unterstützte Regionalisierung der Aufsicht scheint dem IMF nicht ausreichend. Er schlägt die vollständige Zentralisierung vor, verbunden mit einer Modernisierung des Reporting. Sowohl England wie Holland werden diesbezüglich als Vorbilder dargestellt.
Der zweite wichtige Punkt im Bericht des IMF bildet die Liberalisierung der Vorschriften sowohl auf der Anlageseite (Anlagevorschriften) wie auch bei den Verbindlichkeiten (Umwandlungssatz). Der IMF erachtet die bestehenden Vorschriften als zu restriktiv, sie verminderten nach Meinung der Autoren der Studie die Leistungsfähigkeit der Pensionskassen. Die periodische Anpassung der Vorschriften genüge nicht, um mit den Entwicklungen auf dem Kapitalmarkt und bei der Demographie ausreichend Schritt zu halten. Der IMF begrüsst die von der Expertenkommission im Strukturbericht gemachten Vorschläge. Sie gingen in die richtige Richtung. Die Befreiung der Pensionskassen von solchen Vorschriften müssten begleitet sein von noch weitergehenden Offenlegungsbestimmungen und einer weiter verbesserten Transparenz, ähnlich wie sie heute in England besteht.
Schliesslich wünscht der IMF, dass die Aufsicht sich stärker in Richtung risikobasierter Systeme bewege, ähnlich wie sie gegenwärtig im Banken- und Versicherungsbereich Anwendung finden und auch im Swiss Solvency Test enthalten sind.
Switzerland Selected Issues