Eigentlich ist alles vor dem Liestaler Bahnhof bereit, damit die Migros-Pensionskasse (MPK) ihre beiden geplanten Gebäude mit 42 Wohnungen und über 2000 Quadratmeter Büro- und Verkaufsfläche bauen kann. Trotzdem herrscht auf der riesigen Brache Ruhe und anstelle von Baukörpern schiesst das Kraut aus dem Boden, schreibt die Basellandschaftliche Zeitung. Weniger ruhig sei es hinter den Kulissen. Denn obwohl die am Quartierplan beteiligten Parteien vereinbart haben, keine gegenseitigen Einsprachen zu machen, habe die Pro Senectute beider Basel vor einem Jahr zu diesem Rechtsmittel gegriffen; sie besitzt im Quartierplan-Perimeter an der Bahnhofstrasse ein grösseres Gebäude.  

Das Problem sei, dass die eigene Liegenschaft nicht optimal stehe und bei einem eventuellen späteren Neubau bereite die jetzt projektierte MPK-Tiefgarage der Pro Senectute Schwierigkeiten. «Wir haben zwar prinzipiell gesagt, dass wir keine Einsprache machen. Aber jetzt ist alles im Detail bekannt und es müssen noch Fragen wie Nutzungsrechte und Dienstbarkeiten geklärt werden», sagt Geschäftsleiterin Sabine Währen. Und weil die MPK nicht Hand für Lösungen geboten habe, habe man einen Juristen eingeschaltet.

Dieser heisst Michael Baader und sitzt auch im Stiftungsrat der Pro Senectute beider Basel. Und Baader bringt die MPK «an den wirtschaftlichen Grenzbereich des Tragbaren», wie es Thomas Weilenmann, bei der MPK Leiter des Notariats, ausdrückt. Der Grund: Baader würde auf Eingaben meist lange nicht antworten und bringe trotz mündlicher Einigung immer wieder neue Einsprachepunkte vor. So gehe es mittlerweile nebst der umstrittenen Tiefgaragen-Einfahrt, die zwischen das eine MPK- und das Pro Senectute-Gebäude zu liegen kommt, auch um Details wie die Platzierung der Abfallkübel oder der Sitzbänke auf dem Quartierplan-Gelände. Und Weilenmann fügt an: «In unserer langjährigen Tätigkeit als professionelle Anleger in der Immobilienbranche ist es uns noch nie passiert, dass jemand ein Projekt in dieser Form verzögert hat. Obwohl wir fortlaufend entgegenkommende Lösungen aufgezeigt haben, drehen wir uns seit einem Jahr im Kreis.»

  Basellandschaftliche Zeitung