In einem Interview mit HZ Insurance äussern sich Adrian Ott und Roger Spichiger, KI Experten bei EY, über die Entwicklung und Bedeutung von KI bei Versicherungen und erwähnen auch die Pensionskassen. Auszüge:

Viele Schweizer Unternehmen stehen vor wichtigen Entscheidungen. Soll man generative künstliche Intelligenz (Gen AI) einführen oder noch zuwarten? Wie sehen Sie als KI-Experten das?
Ott: Es wäre ein Fehler, zu warten. In vielen Bereichen kann man heute schon vieles automatisieren und verbessern. Das kann grosse Vorteile für Unternehmen bringen. Wenn man sich jetzt bereits mit künstlicher Intelligenz (KI) befasst, dann hilft das trotz allfälligen Rückschlägen, Erfahrungen zu sammeln, Teams auszubilden und um Prozesse und Datenqualität für die Zukunft AI-kompatibel zu machen.

Wahrscheinlich gibt es nicht den Tag X, an dem man nur noch ein Knöpfchen drücken kann – und alles funktioniert. Es ist also wichtig, dass heute zumindest die Strukturen geschaffen werden, um die rasante Entwicklung nicht zu verpassen.

Sind Schweizer Pensionskassen und Versicherungen in ausreichendem Mass dran oder sind sie zu zögerlich?
Spichiger: Grundsätzlich kann man sagen, dass die Finanzindustrie als Ganzes im Vergleich zu anderen Branchen tendenziell zurückhaltend ist. Wenn man Versicherungen anschaut, sind diese im Durchschnitt mutiger unterwegs, gerade was Kundenschnittstellen angeht.

Auch Pensionskassen haben angefangen, KI-Tools zu nutzen. Im Vergleich mit den Versicherern jedoch sicher noch nicht im gleichen Ausmass. Die Grösse eines Unternehmens spielt dabei natürlich immer auch eine Rolle. Die grössten Pensionskassen sind unter Umständen sogar ein bisschen weiter als eine kleine Versicherungsgesellschaft.
(Foto Andreas Minor, HZ Insurance).

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