In einem Kommentar der NZZ am Sonntag bricht Michael Hermann, Leiter des Zürcher Forschungsinstituts Sotomo, mit Blick auf die BVG-Abstimmung eine Lanze für unser direktdemokratisches System, das notwendigerweise den Stimmbürger (über)fordern kann.

«Das Hauptmotiv einer BVG-Reform war immer die Senkung des gesetzlichen Mindestumwandlungssatzes, der festschreibt, welcher Anteil des ersparten Rentenkapitals pro Jahr als Rente ausbezahlt werden muss.

Diese starre Vorgabe brachte das System in Schieflage: Den Älteren mussten höhere Renten ausbezahlt werden, als sie in jungen Jahren an Kapital angespart hatten. Doch mittlerweile haben die Pensionskassen das ­Problem der Umverteilung von Jung zu Alt mit einer Mischrechnung aus gesetzlicher und freiwilliger Vorsorge weitgehend gelöst.

Die Branche hat einen Weg gefunden, ohne Reform zu überleben und sich auf veränderte Rahmenbedingungen einzustellen. Die Branche würde ebenso agil mit der Reform umzugehen wissen. Die Abstimmungsvorlage mag überfordernd sein.

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