Unter dem Titel “Heimliche Revolution unter den Pensionskassen” beschreibt Rico Kutscher auf Finews den aktuellen Trend, der zu einer Verminderung der Umverteilung von den Aktiven zu den Rentnern führt. Dazu tragen die derzeit hohen Kursgewinne bei. Die aufkeimende Inflation verschlechtert zudem die Lage der Rentner.

Und wie sieht es generell bei den Pensionskassen mit dem Thema Generationen-Gerechtigkeit aus? Einen Einblick dazu gibt die jährliche Pensionskassenstudie von Swisscanto.

In der aktuellen Ausgabe wird festgehalten, dass im Geheimen tatsächlich eine Revolution und weniger Umverteilung stattfindet: «Die technischen Parameter und die Verzinsung der Altersguthaben verschieben sich mehrheitlich zu Gunsten der Aktiven.»

Swisscanto stellt zudem fest, dass es die Anlageperformance im Jahr 2020 im Durchschnitt erlaubte, die Guthaben der Aktivversicherten mit mehr als zwei Prozent zu verzinsen. Damit liege sie klar über der Verzinsung des Kapitals der Rentner, hiess es.

Über alles gesehen konnten Schweizer Vorsorgewerke im Jahr 2020 ihre Umverteilung zwischen Rentnern und Aktiven erfreulicherweise reduzieren, so Swisscanto weiter. Dies sei möglich gewesen, weil die technischen Zinssätze und Umwandlungssätze weiter reduziert wurden, die Deckungsgrade und Wertschwankungs-Reserven anstiegen und schliesslich auch die Altersguthaben der Aktivversicherten höher verzinst wurden.

Die effektiven Umwandlungssätze bei Männern sanken seit 2018 beispielsweise um rund 35 Prozent und entlasten damit die Aktiven, weil die Pensionen nicht mehr dauerhaft zu hoch gewährt werden.

Und was machen die Pensionskassen, wo nunmehr Inflation aufkommt? Vom Rückversicherer Swiss Re heisst es diesbezüglich, dass die Pensionen im Jahr 2021 nicht an die Teuerung angepasst wurden, und solange die Ungleichbehandlung in der Generationenbilanz nicht ausgeglichen sei, auch voraussichtlich keine Teuerungsausgleiche geleistet würden.

Bei der UBS Pensionskasse haben die Pensionierten in diesem Jahr ebenfalls keinen Teuerungsausgleich erhalten. Der Stiftungsrat entscheide jährlich, ob die laufenden Renten erhöht werden sollen, war von der UBS zu erfahren.

Und die CS Pensionskasse erklärt, dass bei der Teuerungsanpassung von Renten berücksichtigt werden müsse, dass die kumulierte Teuerung seit 2007 lediglich 1,8 Prozent betrage und frühere Jahrgänge teilweise mit sehr hohen Umwandlungssätzen in Pension gehen konnten.

Also wenigstens bei der Geldentwertung denkt die Grossbank CS direkt an die Aktiven und erhöht die laufenden Pensionen nicht noch durch die Teuerung.

  Finews