imageCharlotte Jacquemart berichtet auf Radio SRF über die guten Ergebnisse der Anlagen im vergangenen Jahr, wobei in letzter Zeit verschiedentlich von Rentensenkungen die Rede war.

Seit Mittwoch steht fest: Nach einem guten 2016 ist das Anlagejahr 2017 für die Pensionskassen noch besser gewesen. Die Kassen haben laut dem Beratungsunternehmen Willis Towers Watson im Schnitt eine Rendite von knapp 8 Prozent erzielt. Die grösste Pensionskasse des Landes – die Publica – vermeldete fast sieben Prozent und die Pensionskasse Profond sogar elf Prozent Jahresrendite. Umso komischer wirkt es für viele Versicherte, dass sie mit sinkenden Renten konfrontiert sind.

Haben die Pensionskassen nach der Finanzkrise überreagiert? Dieter Stohler, Chef der Pensionskasse Publica, verneint. «Man muss die ganze Zeitreihe ansehen. Wir haben über die letzten 10,15 Jahre vielleicht eine Durchschnittsperformance von 2,5 bis 3 Prozent erzielt. Es gab also immer noch schwache Jahre.»

Das rechtfertige die Rentensenkungen, sagt er weiter. «Wir dürfen nicht davon ausgehen, dass diese Renditen von 6,7,8,9 Prozent einfach die nächsten Jahre so sprudeln werden.»

Auch Berater Peter Zanella vom Beratungsunternehmen Willis Towers Watson meint, die Rentensenkungen seien richtig gewesen – auch weil wir immer länger leben würden. Allerdings dürften die Renten nicht mehr weiter runter sinken, sagt Zanella.

Wichtig sei nun auch, dass die Arbeitnehmer einen Teil der guten Rendite des Jahres 2017 in Form einer besseren Verzinsung erhalten würden. Zur Erinnerung: Pensionskassen müssen nur ein Prozent Zins gutschreiben.

 SRF