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Im Sonntags-Blick sind Albert Rösti (SVP) und Christian Levrat (SP) zum Thema AV2020 gegeneinander angetreten. Auszug:

SonntagsBlick: Im Abstimmungskampf um die Rentenreform dreht sich gerade alles um ein Thema: die Jungen. Warum sorgen Sie sich um die Jungen, Herr Rösti?
Albert Rösti: Weil wir die Jungen mit dieser Vorlage verraten. Wir wollen die AHVretten. Doch mit der heutigen Lösung tut man das ganz sicher nicht, im Gegenteil: Der 70-Franken-Zuschlag ist ein Leistungsausbau, der ein Riesenloch in die AHV-Kassen reisst. Bereits in gut 15 Jahren haben wir wieder ein Minus von sieben Milliarden Franken. Diese Vorlage gefährdet den Generationenvertrag.

Christian Levrat: Von wegen! Die Altersvorsorge 2020 stärkt den Generationenvertrag. Wir sichern die Renten für die Babyboomer-Generation, so bleibt das System für alle stabil – Alt und Jung. Und das ist entscheidend. Mit ihrer Kampagne hingegen versuchen die Gegner, Jung und Alt gegeneinander auszuspielen. Sie setzen auf Neid und Aggressivität zwischen den Generationen. Das halte ich für einen gefährlichen Fehler.
Rösti: Wenn jemand das Klima angeheizt hat, dann ist es wohl Bundesrat Berset! Er sagte den Jungen: Wenn ihr jetzt nicht zustimmt, gibts irgendwann nichts mehr. Das Gegenteil ist der Fall.

War die Drohung Bersets ein Fehler, Herr Levrat?
Levrat: Tatsache ist: Wenn wir nichts tun, bekommen AHV und zweite Säule ein gröberes Problem. Das, was wir jetzt auf dem Tisch haben, ist ein Kompromiss. Das Pensionskassen-System ist unter Druck, es macht keinen Sinn, da noch mehr Geld reinzubuttern.

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