Im Tages-Anzeiger berichten Markus Brotschi und Andreas Valda über die Referendumskampagne des K-Tipp gegen die Altersvorsorge 2020. Festzuhalten ist, dass es aufgrund der MWSt-Erhöhung in jedem Fall zu einer Abstimmung kommt, ob mit oder ohne Referendum, da ohne Zustimmung zur MWSt die AV2020 nicht in Kraft treten kann und die MWSt, weil in der Verfassung verankert, vors Volk muss.

Bisher wurden die Unterschriften gegen die Rentenreform nur von einem linken Komitee vorab in der Romandie gesammelt. Aber nun tritt mit der Konsumentenzeitschrift «K-Tipp» in der Deutschschweiz ein gewichtiger Gegner der Altersvorsorge 2020 auf den Plan. Dem neusten «K-Tipp» mit einer Auflage von 248 000 Exemplaren und rund 900 000 Leserinnen und Lesern liegt ein Unterschriftenbogen für das Referendum bei. Ebenfalls verschickt wird der Bogen an die rund 500 000 Leser der aus dem gleichen Verlag stammenden Zeitschrift «Saldo». Damit dürfte das Referendum gegen die Altersvorsorge 2020 zustande kommen. (…)

Die inhaltliche Kritik richtet sich beim «K-Tipp» gegen das Pensionskassensystem. Die Reform zeuge vom Versagen des Politiksystems, sagt Peter Salvisberg (Geschäftsleitung K-Tipp). Die Senkung des Umwandlungssatzes führe zu ungerechtfertigten Rentenkürzungen. Dass die Lebenserwartung auch in Zukunft weiter steigen werde, sei im Parlament wie ein «Mantra» heruntergebetet worden, dabei stagniere die Lebenserwartung. Zudem sei die zweite Säule mit 1700 Pensionskassen ineffizient und die Versicherungen verursachten hohe Verwaltungskosten. Die Pensionskassen sässen auf hohen Reserven von 116 Milliarden und erwirtschafteten trotz historisch tiefer Zinsen «prima Renditen», etwa mit Liegenschaften, von denen die Versicherten nur begrenzt profitierten.

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