Die Luzerner Zeitung schreibt: Etwa ein Viertel ihres Anlagevermögens investieren die Pensionskassen in Immobilien. Der Trend hin zu den Liegenschaften nimmt weiter zu. Doch immer mehr Mietwohnungen stehen leer.

«Immobilien bieten eine stabile Rendite, und die Wohnliegenschaften garantieren Cashflow. In Zeiten der Negativzinsen sind diese Vorteile besonders gefragt», erklärt René Raths, Leiter Pensionskassen und Berufliche Vorsorge bei der Zürcher Kantonalbank, den Drang der Kassen ins Immobiliengeschäft. Bei etwas weniger als der Hälfte der Liegenschaftsanlagen handelt es sich um Direktinvestitionen zumeist in Mietwohnungen. Bei den übrigen sind es indirekte Anlagen in Immobilienfonds und -gesellschaften. (…)

Ist Verlass auf die Immobilienrenditen? Mehr als 53’000 Mietwohnungen standen Mitte Jahr leer, Tendenz steigend. Trotzdem entstehen jährlich Tausende von neuen Mietwohnungen, treibende Kräfte hinter der Bautätigkeit sind ausgerechnet die Pensionskassen und Versicherungen. Sie ­geben im Immobilienmarkt zurzeit den Ton an. «Die Pensionskassen denken in einem Anlagehorizont von 20 Jahren und mehr. Selbst wenn der Immobilienmarkt vorübergehend schwächelt, beschert er den Vorsorgeeinrichtungen immer noch reichlich Geldeinnahmen», sagt Raths. Jean Wey von der PKG-Pensionskasse in Luzern räumt ein, es daure heutzutage länger, Neuwohnungen zu vermieten. «Unser Leerwohnungsbestand ist aber unterdurchschnittlich, weil wir gut diversifiziert sind. Bauland- und Liegenschaftskäufe werden bei uns heute aber viel gezielter nach guten und gefragten Lagen beurteilt.» Für Wey ist indes klar: «Irgendwann kommt die Delle. Das zu erwartende Überangebot wird die Immobilienpreise nach unten korrigieren.»

Luzerner Zeitung