Im Interview mit Swisscanto-Geschäftsführer Thomas Keller nimmt Jérôme Cosandey zur «Altersvorsorge 2020» Stellung. Es sei grundsätzlich positiv, dass der Bundesrat für die anstehende Reform die erste und die zweite Säule gemeinsam betrachte. Er gibt jedoch zu bedenken, dass damit das ganze Projekt politisch komplexer werde.

Unverständlich ist für Cosandey der Beschluss des Ständerats, die AHV per sofort auszubauen, obwohl in der zweiten Säule bereits Kompensationsmassnahmen für die Senkung des Umwandlungssatzes vorgesehen sind. Demnächst wird das neue Parlament die Vorlage beraten. Cosandey hofft, dass bei dieser Gelegenheit die Sachlichkeit in der ansonsten sehr emotional geführten Debatte wieder Oberhand gewinnt. Kurzfristig sollte der Fokus der Reformen auf der Sicherung des aktuellen Rentenniveaus liegen – mit ersten definitiven Entscheiden ist erst 2017 zu rechnen. Längerfristig wünscht sich Cosandey aber eine grundlegende Modernisierung der Altersvorsorge, die die Gegebenheiten der modernen Gesellschaft mit ihren vielfältigen Lebensläufen besser berücksichtige.

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