Thomas Hengartner beschäftigt sich in der Finanz und Wirtschaft mit den unterschiedlichen Strategien von Axa Winterthur und Swiss Life im Bereich Kollektivversicherung. Hengartner schreibt:

In der beruflichen Vorsorge für KMU halten Swiss Life und Axa Winterthur je rund 30% Marktanteil. Für beide Versicherer ist das zinssensitive BVG-Geschäft wichtigste Unternehmenssparte. Swiss Life hat weiter Neugeschäft gejagt. Die Einnahmen aus der Kollektivvorsorge expandierten bis September 12%. Der Konzernumsatz stieg 6% auf 14,4 Mrd. Fr. «Den Fokus auf Rentabilität haben wir jedoch nie verloren», sagte Finanzchef Thomas Buess an der Quartalstelefonkonferenz. Auch Baloise hat den Vorsorgebereich ausgebaut. Axa hingegen forciert Angebote, die ausserhalb ihrer Bilanz und Erfolgsrechnung verbucht werden. Ihr BVG-Volumen schrumpfte dieses Jahr deshalb 9%. (…)

Axa führt die Vorsorgevollversicherung weiter. Sie forciert jedoch teilautonome Lösungen, für die keine Kapital- und Zinsgarantien gestellt werden müssen. «Damit sind wichtige Akzente für ein langfristig sicheres und erfolgreiches Geschäft gelegt», kommentierte Schweiz-Chef Antimo Perretta den Neunmonatsabschluss. Die Geschäftsverlagerung verringert mittelfristig die Zinsabhängigkeit, die wegen der politisch vorgegebenen Mindestzins- und Rentenversprechen auf dem BVG-Geschäft lastet. Swiss Life sucht zur Kompensation dieser Zinsgefahr den Ausbau kommissionsbasierter Dienstleistungen.