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Lediglich eine Minderheit der Pensionierten verfügt über drei Säulen der Altersvorsorge: Leistungen aller drei Säulen beziehen 34 Prozent der Männer und 18 Prozent der Frauen. Leistungen aus der AHV und der beruflichen Vorsorge erhalten 44 Prozent der Männer und 37 Prozent der Frauen. Über 12 Prozent aller Rentner bezieht nur eine Rente aus der ersten Säule, bei den Rentnerinnen sind es sogar 38 Prozent, schreibt der SGB zur obigen Grafik.

An einer Medienkonferenz des Schweiz. Gewerkschaftsbunds hat Doris Bianchi, geschäftsführende Sekretärin, die Situation der Rentner in der Schweiz analysiert. “Bei der Generation Gold ist eines klar: Das Einkommen ist bei den Rentnerinnen und Rentnern weit ungleicher verteilt als bei den Erwerbstätigen. Die 10 Prozent mit dem höchsten Einkommen beziehen mindestens 7,5 mal mehr Einkommen als die 10 Prozent mit dem tiefsten Einkommen. Bei den Erwerbstätigen hingegen verdienen die 10 Prozent Bestverdienenden 2,7 mal mehr als die 10 Prozent Tieflöhner. Die soziale Ungleichheit spitzt sich im Alter zu. Ein Blick auf die Bundessteuer-Statistik zeigt, dass 50 Prozent der Pensionierten ein Einkommen unter 3‘500 Franken bezieht. Das mag für einen Einzelhaushalt noch reichen; aber ein Paarhaushalt kann davon kaum leben, so dass zusätzliche Leistungen – wie etwa Ergänzungsleistungen – nötig sind. Bereits aus diesen Zahlen ist ersichtlich, dass es nach wie vor zahlreiche Rentnerinnen und Rentner gibt, die eine dürftige Einkommenssituation aufweisen.”

Bianchi kommt zum Schluss: “Viele Rentner und Rentnerinnen führen ein Leben mit wenig Spielraum. Auch nach einem vollen Arbeitsleben vermag die Rente aus der ersten und zweiten Säule keinen würdigen Lebensabend zu garantieren. Die Lösung dieser Malaise kann nicht im Ausbau der Ergänzungsleistungen liegen. Diese sind zur Abdeckung von Erwerbsbiographien mit Unterbrüchen heranzuziehen. Der Schlüssel liegt bei in der Stärkung der AHV. Der SGB wird in diesem Jahr Modelle präsentieren, wie das Renteneinkommen aus der AHV erhöht werden kann. Die Frage der Rentenhöhe war während Jahrzehnten kein Thema. Dieses Jahr wird sie der SGB in den Vordergrund rücken.”

 Referat Bianchi