"Die jüngsten Verluste an den Börsen haben Auswirkungen auf die Deckungsgrade der Pensionskassen", sagt Hanspeter Konrad, Direktor beim Pensionskassenverband, auf Anfrage von cash. Seit Ende März bis heute ist der durchschnittliche Deckungsgrad bei privatrechtlichen Pensionskassen von 104,6 auf 100 Prozent gesunken.

Die Pensionskassenindizes der Privatbank Pictet weisen für Juli 2011 die schlechteste Monatsperformance seit Februar 2009 aus. Seit Anfang Jahr erlitten die Indizes je nach Aktienanteil einen Verlust von -4,4 Prozent (25 Prozent Aktien) bis -15,5 Prozent (60 Prozent Aktien). Bei einem geschätzten Pensionskassenvermögen von rund 600 Milliarden Franken und einem Aktienanteil von 25 Prozent entspricht dies einem Vermögensverlust von rund 26 Milliarden Franken in nur sieben Monaten.

Die Probleme werden von Françoise Bruderer, Direktorin der Pensionskasse der Post (PK Post), bestätigt: "Die Situation für die Pensionskassen wird zunehmends schwieriger", schreibt sie. Die PK Post gehörte im Herbst 2008 zu den leidtragenden Kassen, die wegen den fallenden Kursen an der Börse in Unterdeckung geraten waren. "Diesmal ist die Ausgangslage noch schlechter als damals, da die Zinsen viel tiefer liegen", so Bruderer.

Nicht alle Pensionskassen sind von den neuerlichen Beben an den Aktienmärkten überrascht worden. "Wir haben schon früh unsere Strategie angepasst und beispielsweise Fremdwährungsrisiken eliminiert", sagt Susanne Haury von Siebenthal, Direktorin der Pensionskasse Publica, auf Anfrage. Die Aktualität zeige, dass es wichtig sei, nicht eine Schönwetter-Strategie zu fahren.

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