Die NZZ am Sonntag brachte am 27.11.11 ein Portrait von Colette Nova, im BSV neu verantwortlich für die 2. Säule. Auszüge: “2010 wechselt sie die Seite. Von der Gewerkschaft in die Bundesverwaltung. Für die Versicherten eine gute Nachricht: Nova wird quer durch alle Parteien hindurch respektiert. Kaum jemand kennt die zweite Säule so gut wie die Berner Juristin. In ihrer neuen Rolle muss sie andere Positionen vertreten als früher beim Gewerkschaftsbund. Momentan zum Beispiel muss sie für die Senkung des Umwandlungssatzes einstehen, der die Höhe der Renten bestimmt. Mit anderen Worten: tieferen Renten das Wort reden.

Fällt ihr das leicht? «Oft sind die Ziele die gleichen, nur die Instrumente sind andere», sagt sie ausweichend. Sie sei stets dafür eingetreten, dass die Parameter stimmten. Die Verschlechterung der Kapitalmärkte sei schleichend erfolgt. Man müsse darauf reagieren. «Die Pensionskassen können die heutigen Rentenhöhen nicht mehr erwirtschaften. Wir tun uns keinen Gefallen, wenn wir die Augen davor verschliessen. Die Rechnung muss so oder so von den Versicherten bezahlt werden, egal, wie schnell wir handeln.»

Welchen Umwandlungssatz – er liegt jetzt bei 6,8% – wird ihr Amt Anfang 2012 vorschlagen? Nova rechnet vor: Ein Satz von 6,8 benötigt eine Rendite von fast 5%, ein Satz von 6,2 eine Rendite von noch 4%. Erst bei einem Umwandlungssatz von 5,8 sinkt die notwendige Rendite auf 3,5%. «Rechnen Sie selbst, auf welche Rendite wir realistischerweise zählen können – wenn wir gleichzeitig wollen, dass die Kassen Polster zulegen.»

Wie geht sie in ihrer neuen Rolle mit den Lebensversicherungen um? «Die Lebensversicherer braucht es, weil kleine Firmen froh sind, wenn sie ihre Pensionskasse an einen Versicherer delegieren können, der ihnen Garantien gibt.» Aufgabe des Bundes sei es, dafür zu sorgen, dass die Bedingungen, nach denen die Versicherer die berufliche Vorsorge betreiben, für die Versicherten stimmten.”

 Artikel NZZaS