image“Die explosive Idee heckte der Gewerkschaftsbund im Geheimen aus. Doch jetzt lüftet Paul Rechsteiner das Geheimnis: Der SGB-Vorstand legt dem Kongress den Plan für eine Zusatz- AHV vor”, heisst es im Lead zum Interview mit Rechsteiner in der Unia-Zeitung “work”. Ein Auszug aus dem Gespräch:

Wieso stärken Sie die AHV nicht zulasten der jetzigen zweiten Säule? Wieso keine Volkspension?
Rechsteiner: Die Senkung der Pensionskassenrente würde die Rentenlücke nur vergrössern. Zudem: Eine der zentralen Einsichten aus der Rentenabstimmung vom letzten März ist, dass die Leute sich ihr Guthaben in der zweiten Säule nicht wegnehmen lassen. Sie haben für das Guthaben gearbeitet und wehren sich deshalb verständlicherweise gegen Verschlechterungen. «AHV Plus» dagegen ist ein kreativer neuer Vorschlag, um die Rentenlücke bei den unteren und den mittleren Einkommen zu schliessen.

Die Bürgerlichen werden noch mehr AHV doch nie und nimmer schlucken. Sie wollen ja nur noch abbauen.
Es ist ein kühner, neuer, aber notwendiger Schritt. Oder sollen vielleicht nur noch die Reichen im Alter anständig leben können? Alle Menschen haben das Bedürfnis, von der Rente leben zu können. Und dieses Bedürfnis müssen wir decken. So lautet der Verfassungsauftrag. Entweder wir überlassen seine Umsetzung der Privatversicherungslobby – und verlieren dabei viel hart erarbeitetes Geld. Oder wir setzen auf Schweizer Tradition und Solidität – und schaffen die Zusatz-AHV «AHV Plus». Und zwar rasch! Wir schlagen dem Kongress vor, dass eine Expertenkommission eingesetzt wird, die ein Modell mit allen Details bis 2012 erarbeitet.

Wieso gerade 2012? Dann droht uns bereits wieder eine neue Vorlage des Bundesrates zum Abbau der Renten bei der zweiten Säule. Die Auseinandersetzung um die Renten wird nach den nächsten Wahlen die sozialpolitisch entscheidende Frage sein.

work Interview / SGB-Papier zur Altersvorsorge