image Die Weltwoche berichtet in Ausgabe 04/10 über das Verhalten des Schweizer Fernsehens im Abstimmungskampf über die Senkung des Umwandlungssatzes und die politisch eingefärbte Verbindung zum K-Tipp und ihrem Herausgeber René Schuhmacher samt den dazugehörigen Seilschaften im SP- und Gewerkschafts-Lager. Alex Baur schreibt zu der Sendung des Kassensturz am 12.1.10 u.a.:

“In dieser Sendung fehlte der obligate Werbespot für den «Medienpartner» K-Tipp nicht, der am folgenden Tag in Grossauflage und mit einer Sonderbeilage zur Rentenvorlage in der deutschen Schweiz breit gestreut wurde. «Der K-Tipp steht für unabhängige Produktetests», ist im Editorial zu lesen, «deshalb sind die Leistungen der Pensionskassen für uns ein Thema.» Der Redaktion, so wird dem Leser weisgemacht, gehe es lediglich um das bedrohte Portemonnaie des Konsumenten und um überhöhte Margen der Versicherungen. Politisch gibt man sich strikte neutral.

Auch der Gegner bleibt nicht unerwähnt. «Hinter den millionenschweren Plakatkampagnen», schreibt der K-Tipp in bestem Enthüllungsjargon, «stehen gemäss Recherchen der Konsumentenzeitschrift Saldo FDP und Economiesuisse.» Das klingt so, als stünde man über der Sache. In Tat und Wahrheit muten die Aktionen der Befürworter geradezu hilflos an, gemessen an der Propagandamaschinerie, welche die Referendumsführer in diesen Tagen angeworfen haben. Nur ist diese Propaganda für den Laien – ein Traum für jeden Werber – kaum als solche zu erkennen. Die Botschaft erreicht ihn, getarnt als journalistische Recherche, über vermeintlich neutrale, politisch unverdächtige Kanäle.

Seit Monaten veranstalten Schuhmachers Konsumentenblätter ein publizistisches Sperrfeuer für das Referendum. Allein unter dem Schlagwort «Rentenklau» finden sich im Archiv von K-Tipp und Saldo sechzehn Artikel. Selber sehen sich die Magazine in der Rolle eines David, der gegen einen übermächtigen Goliath ankämpft. Zumindest aus publizistischer Sicht trifft eher das Gegenteil zu.”

  Weltwoche