bern Die Versicherten der Bernischen Lehrerversicherungskasse (BLVK) verlangen, gleich behandelt zu werden wie die Mitglieder der Bernischen Pensionskasse (BPK). Ohne Gegenstimme genehmigten die 70 anwesenden Delegierten im Berner Rathaus den Vorstoss, den Vertreter aus der Stadt Bern eingebracht hatten. Sie schrieben darin, bei den Staatsangestellten gebe es im Kanton Bern eine Zweiklassengesellschaft.

Die BLVK-Versicherten zahlten seit 2005 «massive Sanierungsbeiträge», obwohl sie an der schlechten Situation ihrer Pensionskasse unschuldig seien, während die Kasse der anderen Staatsangestellten geschont werde. Insbesondere wollen die BLVK-Delegierten, dass der technische Zinssatz bei beiden Pensionskassen gleich ist.

Die Pensionskassen der bernischen Staatsangestellten weisen beide eine starke Unterdeckung auf. Ende 2008 betrug der Deckungsgrad bei der BLVK mit ihren rund 22 000 Versicherten 73,5 Prozent. Bei der Bernischen Pensionskasse mit ihren 32 500 Mitgliedern waren es Ende Jahr 87,3 Prozent.

Die BLVK-Führung will den technischen Zinssatz von heute 4 auf 3,25 Prozent absenken. Die BPK möchte von 4 auf 3,5 Prozent hinuntergehen. Entsprechende Gesuche sind bei der bernischen Regierung hängig. Der Leiter BLVK-Kapitalanlagen, Theodor Tillmann, sagte am Mittwoch im Berner Rathaus, per 18. Mai habe die BLVK im neuen Jahr eine Rendite von plus 3,75 Prozent erreicht – nach minus 14 Prozent auf dem verfügbaren Vorsorgekapital im Vorjahr.

BernerZeitung