Die Ankündigung der argentinischen Präsidentin Cristina Kirchner, die privaten Pensionskassen zu verstaatlichen, hat Börse und Anleihen auf Talfahrt geschickt: An der Börse, sowieso nur noch ein Schatten ihrer selbst, verlor der Merval-Index seit Wochenbeginn 30 Prozent. Argentiniens Regierung verspielt erneut das Vertrauen.

Es scheint, dass die Regierung Kirchner sich mit dem Zugriff auf die Pensionskassen der Privaten finanziell absichern will. Denn mitten in der Finanzkrise wird es für die Regierung immer schwieriger, ihren Zahlungsverpflichtungen nachzukommen: Die Rückzahlungen auf die Außenschuld steigen. Statt wie in diesem Jahr rund sechs Milliarden Dollar muss der argentinische Staat nächstes Jahr rund zwölf Milliarden Dollar an Krediten aufnehmen, um insgesamt 20 Milliarden Dollar an seine Gläubiger zu zahlen, schätzt Daniel Volberg von Morgan Stanley.

WirtschaftsWoche