imageJosef Bachmann, früherer Geschäftsführer der PwC-Pensionskasse, hat in einem Schreiben an Mitglieder des Komitees, Sympathisanten und Medien das Scheitern seiner Initiative “Vorsorge JA – aber fair” eingestanden. In dem Brief heisst es u.a.

Es gibt nichts zu feiern. Vier Monate vor Ablauf der Eingabefrist muss ich eingestehen: Wunder waren diesmal nicht im Programm. Die Initiative «Vorsorge JA – aber fair» kann nicht erfolgreich abgeschlossen werden. Ich bin damit gescheitert.

Was ist passiert? Zweifellos habe ich einiges falsch oder mit rosaroter Brille eingeschätzt, ganz speziell die Unterstützungsbereitschaft. Aber ohne viele engagierte Begleiter und ein beträchtliches finanzielles Polster ist ein solches Grossprojekt nicht zu stemmen. Und Corona hat uns den Rest gegeben. Jetzt ist es deutlich anspruchsvoller, die Menschen auf der Strasse zu mobilisieren.

Ist das Ende der Initiative auch das Ende der dahinter stehenden Idee und der damit verbundenen Forderung? Bachmann sieht trotz des Misserfolgs hoffnungsvolle Aspekte:

Mehr denn je besteht bei der Sanierung unserer Altersvorsorge dringender Handlungsbedarf. Die Medien nehmen das Thema immer wieder auf. Entsprechend sind die Menschen auf der Strasse heute über die systemwidrige Umverteilung in der 2. Säule informiert. Sie wünschen eine wirklich faire Reform – für alle Generationen. Das geht nicht ohne Anpassung von Renten und Pensionierungsalter an die aktuellen Rahmenbedingungen. Wir können nicht schwimmen, ohne nass zu werden.

Was sind die Konsequenzen für ihn persönlich, nachdem er sich mehr als ein Jahr mit vollem Einsatz dem Projekt gewidmet hat? Er schreibt:

Für mich ist jetzt Zeit für eine Pause mit realistischer Analyse und ehrlicher Standortbestimmung. (…)  Aber eine faire und systemgerechte Altersvorsorge bleibt mir eine Herzensangelegenheit. Sie hätte eine zweite Chance verdient. Meine Freunde meinen das auch!

  Vorsorge ja, aber fair / NZZ