Die FAZ schreibt zur Situation der Finanzaufsicht in Deutschland:

Seit Mai 2016 ist der Öffentlichkeit bekannt, wer das Hauptsorgenkind der deutschen Finanzaufsicht ist: die Pensionskassen. Damals berichtete Bafin-Exekutivdirektor Frank Grund, dass die Behörde einzelne Kassen in „Manndeckung“ genommen habe. Arbeitgeber sollten dazu bewegt werden, durch den Niedrigzins entstehende Lücken zu decken.

Die größte deutsche Pensionskasse BVV, die Betriebsrenten von Bankangestellten bereitstellt, verringerte dann tatsächlich für künftige Ansprüche das Verhältnis aus Beitrag und Leistung, die Arbeitgeber schossen ein, um die Lücke zu schließen. Der BVV hat 351’000 Anwärter und 107’000 Rentner. Insgesamt gibt es 7,37 Millionen Anspruchsberechtigte gegen die 140 deutschen Pensionskassen und 1,28 Millionen, die von ihnen eine Betriebsrente beziehen.

An der Einschätzung der Bafin hat sich gleichwohl noch nicht viel geändert, wie Grund kürzlich auf einer Konferenz klarmachte. „Den Pensionskassen wird es zunehmend schwerer fallen, eine Absenkung des Rechnungszinses zu finanzieren“, sagte er. Die Löcher müssten gestopft werden, sie könnten ein Milliardenvolumen ausmachen, Arbeitgeber und Aktionäre der Unternehmen müssten dafür einstehen, darum bemühe sich die Behörde.

FAZ / money.com