In einem Beitrag von Daniel Zulauf berichtet die deutsche Börsen-Zeitung über die Rückschlagsängste von Schweizer Pensionskassen nach dem Börsenjahr 2014. Konkret wird dies am Beispiel der Publica erläutert und dargestellt, welche Strategieänderungen diese im laufenden Jahr vorzunehmen gedenkt. Zulauf schreibt:

Nebst Anpassungen bei den Leistungsversprechen versucht die Kasse, ihre Anlagestrategie zu verbessern. Offenkundiger Ausfluss dieses Bemühens sind die Anfang 2014 getroffenen Entscheidungen, die einen Aus- und Umbau des Portefeuilles an festverzinslichen Anlagen zum Inhalt haben. Zu diesem Zweck reduzierte Publica die strategische Aktienquote von 33 % auf 29 %. Die freigesetzten Mittel werden in inflationsgeschützte Staatsanleihen außerhalb der Schweiz investiert. Zudem wird der Bestand an Schweizer Staatspapieren, die kaum etwas abwerfen, zugunsten von Staatsanleihen aus Ländern der Eurozone, den USA, Großbritannien und Kanada verringert. Und schließlich sucht die Kasse nach zusätzlichem Know-how im Bereich von nichtöffentlich gehandelten Schuldpapieren.

Mit dem strategischen Richtungswechsel verfolgt die Kasse zwei Ziele: Die neuen Anlagekategorien sollen höhere laufende Erträge einbringen und gleichzeitig die gestiegenen Risiken des Deckungsgrades verringern. Zwar deckt das vorhandene Kassenvermögen von 37 Mrd. Franken die Gesamtheit aller in der Zukunft liegenden Verpflichtungen von Publica derzeit noch relativ komfortabel zu rund 105 % ab. Doch ein Einbruch der Aktienkurse oder ein unvermittelt starker Zinsanstieg könnte die vorhandene Sicherheitsmarge rasch abschmelzen lassen.

Private-Debt-Anlagen im Immobilien-, Unternehmens- und Infrastrukturbereich sind nach Auffassung der Kassenleitung grundsätzlich geeignet, das Rendite-Risiko-Profil der Anlagen zu verbessern. Im November hat die Kasse ein Anlagekonzept verabschiedet und eine entsprechende Mandatssuche für vier externe Manager gestartet.

Wunder kann allerdings auch eine neue Anlagestrategie nicht bewirken. Im Wissen darum, dass solche Veränderungen stets auch mit neuen Risiken einhergehen, tastet sich Publica betont vorsichtig in das unbekannte Gelände vor.